ABHOLZUNGEN
: Agrokraftstoffe statt Wald

MÜNCHEN | Angesichts des wachsenden Flächenbedarfs für die Produktion von Agrokraftstoffen ist laut ifo-Institut besonders in den tropischen Ländern in den vergangenen Jahren viel Wald abgeholzt worden. Zwischen 1990 und 2005 sei die globale Waldfläche um 3 Prozent geschrumpft, teilte das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut mit. Das entspreche einem durchschnittlichen jährlichen Verlust von 0,2 Prozent oder 20.000 Hektar am Tag. In China und Ruanda werde aber wieder aufgeforstet. Dagegen sei speziell in Brasilien, Indonesien und Sudan viel Wald abgeholzt worden, hieß es. Demnach sollen allein die Länder Brasilien und Sudan zusammen für 47 Prozent des jährlichen Rückgangs der weltweiten Waldflächen verantwortlich sein. Mit der Rodung würden vor allem Flächen für die Produktion von Agrokraftstoffen aus Palmöl, Soja und Zuckerrohr sowie für die Rinderzucht gewonnen. Allein durch Brandrodungen werden demnach weltweit pro Jahr etwa 650 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Insgesamt trage die Entwaldung mit rund 20 Prozent zu der Emission von Treibhausgasen bei, erklärten die ifo-Forscher. (apn)