Stille, deutsche Nacht

Gewohnte Familienstreitereien fielen zu Weihnachten aus

BERLIN taz ■ Erst bleibt die übliche Weihnachtskatastrophe aus und nirgendwo in der Welt ereignet sich ein Erdbeben oder ein Tsunami – und dann das: Weihnachten war so friedlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Zumindest in den deutschen Familien. Unter dem Stichwort „Familienstreit“ haben sich zwischen Heiligabend und dem 2. Weihnachtstag lediglich zwei Polizeimeldungen in die Ticker verirrt. Zum einen wurde in der Nacht zum Dienstag bei einem Streit zwischen zwei verfeindeten Familien in Sarstedt bei Hildesheim mit einem Luftgewehr auf einen 18-Jährigen geschossen, der aber nur leicht verletzt wurde. Zum anderen zündete in Bielefeld ein 29-Jähriger an Heiligabend nach einem Familienstreit sein noch im Bau befindliches Haus an. Verletzt wurde niemand. Das war alles? Was ist bloß mit den Deutschen los? Totalerschöpfung oder Ruhe vor dem Sturm?