Fortsetzung folgt

SCHULSTREIT Zweite Gesprächsrunde ging bis in den Abend. Elternverein warnt vor Kompromiss

Kurz vor 19 Uhr war es so weit. Die Fraktionsvorsitzenden Frank Schira (CDU) und Jens Kerstan (GAL) traten vor die Presse, um über den Stand der Verhandlungen zu berichten. „Wir sind noch nicht zusammen, aber wir haben uns aufeinander zu bewegt“, sagte Schira. Die Gespräche werden nächsten Mittwoch fortgesetzt. Die Gesprächsatmosphäre sei konstruktiver als beim ersten Mal gewesen.

Auch Scheuerl berichtete von einer guten Atmosphäre, sagte aber, man sei in den drei Punkten „Freiwilligkeit, Zeitfaktor und Qualitätssicherung“ noch sehr weit auseinander. Der Senat habe einen Sonderausschuss zur Qualitätssicherung angeboten. Die Initiative fordere eine externe Evaluation.

Es sei deutlich geworden, „wo die unterschiedlichen Positionen sind“, ergänzte Kerstan. „Wir haben den Eindruck, es lohnt sich, eine dritte Gesprächsrunde zu machen.“ Gerade im Hinblick auf die Anmelderunde im Februar sei es wichtig, einen Schulfrieden zu versuchen.

Bis gestern hatten die Reformgegner nur die Akzeptanz eines Schulversuchs angeboten, während die Regierung die Primarschule bis 2012 flächendeckend einführen möchte.

Der als Vermittler eingesetzte Unternehmer Michael Otto sagte vor dem Treffen, es wäre schön, wenn sich beide Seiten aufeinander zubewegen würden. Er rechne weder mit einer endgültigen Lösung, noch mit einem Scheitern in dieser Runde.

Unterdessen hat die ehemalige SPD-Abgeordnete Sabine Boeddinghaus vor einer „häppchenweise Einführung“ der Reform gewarnt. „Dies muss flächendeckend passieren, damit die Schulen Planungssicherheit erhalten und endlich in Ruhe arbeiten können“, sagte Boeddinghaus in ihrer Funktion als Vorsitzender des Hamburger Elternvereins. KAJ