SÜDWESTER
: Tod senkt Preise

Kaum hat der ehemalige Hamburger Justizsenator Dr. Roger Kusch einen neuen Sterbehilfeverein gegründet, steigt schon wieder das Erregungs-Barometer. „Dr. Tod macht weiter“, trompetet die Bild auf Seite 3 ihrer Hamburg-Ausgabe, und die Deutsche Hospiz Stiftung beschimpft Kusch als „menschenverachtenden Tötungshelfer“. Dabei ist, bei Licht betrachtet, der Ex-Senator doch regelrecht bescheiden geworden. Kostete der nachgeholfene Tod bei seinem früheren Verein „Dr. Roger Kusch Sterbehilfe“ noch rund 8.000 Euro, so ist das Hinscheiden beim neuen Verein „SterbeHilfeDeutschland e. V.“ schon für einen Pauschalbetrag von 1.000 Euro zu haben. Ob aber der Tod bereit ist, sich zu Discounterpreisen verramschen zu lassen? Ein Streik wäre für Kuschs Verein äußerst ärgerlich.