„Kein Anlass für hektische Reaktionen“

ANSCHLAG Nach Boston sehen Veranstalter und Polizei kein Risiko für den Hamburg-Marathon

„Unsere Helfer werden noch sensibler hinschauen, was am Streckenrand passiert“

FRANK THALEISER, VERANSTALTER

Es gebe „keinen Anlass für hektische Reaktionen“, versichert Polizeisprecherin Ulrike Sweden. Beim Hamburger Marathon am kommenden Sonntag werde es deshalb „keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen“ geben. Allerdings seien die Hamburger Sicherheitsbehörden „im ständigen Informationsaustausch mit allen relevanten Stellen“, um die Lage nötigenfalls „neu zu bewerten“, so Sweden. Dazu zählen auch das Bundeskriminalamt und US-Sicherheitsbehörden.

Nach den Bombenanschlägen auf den Marathonlauf in Boston im Nordosten der USA am Montag seien jedoch bislang keine Verbindungen nach Hamburg erkennbar. Deshalb sei nicht geplant, am „generell hohen Sicherheitsniveau mit mehr als 400 Beamten etwas zu ändern“. Bei dem Anschlag in der Hafenstadt im Nordosten der USA sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen und weit mehr als 100 verletzt worden.

„Unsere rund 3.000 Helfer werden wohl noch sensibler hinschauen, was am Streckenrand passiert“, sagt jedoch Veranstalter Frank Thaleiser. Der Marathon werde wie geplant stattfinden. Allerdings könne es bei einer Veranstaltung „mit 42 Kilometern öffentlichem Raum“ keine absolute Sicherheit geben.

Zu dem Marathon haben sich rund 15.300 LäuferInnen angemeldet, darunter Fußball-Trainer Felix Magath und Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Absagen wegen des Attentats seien bislang nicht eingegangen, so Thaleiser. Viele TeilnehmerInnen hätten angekündigt, mit Trauerflor zu laufen.

Bislang gingen die Veranstalter von rund 750.000 Zuschauern an der Strecke aus. Womöglich habe aber das Wetter mehr Einfluss auf die Zuschauerzahl als die Ereignisse in Boston. Start und Ziel des 28. Marathons in Hamburg ist die Messe.  SMV