sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Keine Ahnung, was das Gerede soll, von wegen „Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“! Im MACHmit Museum in Prenzlauer Berg ist Rom in einer Stunde fertig. Spatenstich zum Mitspielprogramm Wir bauen Rom in einer Stunde ist am Samstag um 16 Uhr. Und zwar mit Bauklötzen. Alle Baumeister ab drei Jahre reenacten urrömische Erfindungen wie Kanalisation, Heizungssystem oder Rundbögen (4,50 €). Damit das auch hinkommt mit dem Zeitfenster, empfiehlt sich vorher ein Besuch der augenblicklichen Ausstellung Die alten Römer – und wir am selben Ort. Wie der Titel schon sagt, wird sich hier nicht mit einer staubigen historischen Schau zufrieden gegeben – also Informationen über die schier unermesslichen Weiten des Römischen Imperiums oder Sinn und Zweck des Forum Romanum. Hier können die Besucher zusätzlich auf dem Marktplatz selbst Reden schwingen, in den Wohnvierteln das ganz normale antike römische Leben erleben. Und erfahren, wie stark die römischen Erfindungen mit unserem heutigen Leben zu tun haben. Abgesehen von den bereits genannten baulichen Geistesblitzen seien hier die lateinische Sprache, die römischen Zahlen, Rechtssystem und politische Ordnung erwähnt (5,50 €). Dem schönen römischen Brauch, Lieder und Geschichten auf Amphoren oder schnöden Tassen zu notieren, können kleine Keramikkünstler ebenfalls am Samstag ganztägig in der offenen Werkstatt bei der Porzellanmalerei frönen (5 €).

Nicht ganz soweit in die Vergangenheit – aber vor die Tore Berlins – lockt das Schloss Paretz. Die kurz hinter Potsdam errichtete Sommerresidenz von Friedrich Wilhelm III. und seiner Gemahlin Luise ist nicht nur ob ihrer bedeutenden frühklassizistischen Bauweise einen Ausflug wert. Am Sonntag um 11 Uhr können sich kleine Prinzen und Prinzessinnen ab 5 Jahren bei einer Führung durch Schloss und Remise über das königskindliche Landleben informieren: Eingezwängt und trotzdem frei. Wie lebte es sich so in Saus und Braus vor 200 Jahren, und durften die erlauchten Kids in ihren feinen Klamotten überhaupt rumtoben und auf die sorgfältig gepflegten Bäume klettern? (Treffpunkt Kasse Saalgebäude, Eintritt 8/6 €, Familien 15 €, Anmeldung 033233-7 3611)

Und wer die große Freiheit erleben möchte, ohne weit rauszufahren und ohne großes Programm, besucht das Tempelhofer Feld. Die berauschende Weite des ehemaligen Flugplatzes entlockt dem kindlichen Mund jedes Mal aufs Neue so etwas wie „Oh, wie schön!“ Der Genuss von Eis und kühlem Getränk im lauschigen, aber unorganisierten Biergarten sind der Inbegriff der Naherholung (Fahrt im Rosinenbomber 0,50 €).