Pferdefleisch in fast jedem 20. Fertiggericht

BRÜSSEL afp | In fast jedem 20. Rindfleisch-Fertigprodukt ist im Zuge europaweiter Tests Pferdefleisch gefunden worden. Die Labors entdeckten in knapp 5 Prozent der Proben Pferdefleisch, wie EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg am Dienstagabend in Brüssel mitteilte. Die in Pferdefleisch gemessenen Rückstände des für Menschen gefährlichen Schmerzmittels Phenylbutazon sind demnach kein Grund zur Besorgnis.

Die insgesamt fast 7.300 Tests in den EU-Mitgliedstaaten waren eine Reaktion auf den europaweiten Skandal um nicht deklariertes Pferdefleisch in Fertigprodukten, die eigentlich nur Rindfleisch enthalten sollten. Borg kündigte nun an, Vorschläge unter anderem zu schärferen Geldstrafen für Betrug bei der Kennzeichnung von Fleisch zu machen.

In Deutschland wurden die Ergebnisse von 878 untersuchten Proben auf nicht deklariertes Pferdefleisch nach Brüssel gemeldet. Davon waren 29 Proben positiv, das entspricht 3,3 Prozent. Eine größere Zahl positiver Proben wurde nur in Griechenland (36) und Frankreich (47) gefunden. Aufgrund einer geringeren Anzahl von Tests entspricht das jedoch einem Anteil von jeweils rund 13 Prozent.