Scheiden tut weh

Verboten verabschiedete sich am vergangenen Samstag von der Wochenend-Ausgabe

Bewährte Rubrik

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

52 Seiten in der letzten sonntaz – und ausgerechnet verboten, die Rubrik, die ich immer, immer lese (und die in letzter Zeit wieder „Gründer-Niveau“ erreichte), soll jetzt verschwinden?! Ich glaub, ihr habt sie nicht mehr alle! – Ich überlege mir (schon länger) ernstlich, mein taz-Abo aufzugeben und sie mir nur noch zwei bis drei Mal wöchentlich am Kiosk zu kaufen, weil sie immer dicker und umfangreicher wird: Wer will schon sein ganzes Wochenende mit der taz verbringen? Und dann noch ohne die bewährteste alte Rubrik auf Seite eins? Ich nicht! – Wehret den Anfängen.

DAGMAR DORSTEN, Berlin

Abklatsch

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Es war einmal vor langer Zeit, da kam verboten richtig böse mit Witz und Stil, mit einem zynischen Humor geistreich daher und es war eine tägliche Vorfreude auf diese bissigen Texte. Jetzt ist es nicht mal mehr ein Abklatsch dessen. So wie die Texte jetzt sind, stellt ihr „verboten“ besser ein.

ROLAND KÖRFFER, Köln

Echt schade

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Ich bin geschockt!! Die Kinder aus dem Haus, selbst meine 93-jährige Mutter macht es nicht mehr Jahrzehnte, ebenso der Schwiegervater – alle beide trotz guter Pflege täglich auf Abruf. Der immer gleiche Mann gegenüber beim Frühstück ist auch nicht mehr, was er früher war, und in zwei Jahren endet meine Berufstätigkeitsphase. Ich muss dann sehen, mich gesellschaftlich ein letztes Mal neu zu positionieren, und wahrscheinlich hinnehmen, wenn ich vom Fahrrad stürze, in der Lokalzeitung „… die 65-jährige Rentnerin …“ zu heißen. Irgendetwas muss aber doch verlässlich sein und gleich bleiben! Jeden Morgen fängt mein Frühstück zuallererst mit verboten an, alles andere macht doch keinen Sinn! Und doch. – Wie soll ich mich trösten? Alles im Leben endet schließlich am Ende … gut, wer sich dankbar zeigt, für die Sternstunden wie für das Scheitern, jeder Tag ein neuer Versuch, aber, trotz aller Stirb-und-werde-Bekenntnisse: echt schade, wenn es aufhört.

HILTRAUD KRÜGER

Keine Kraft mehr?

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Liebes verboten, in der heutigen Ausgabe habe ich deine Präsenz auf Seite 1 wirklich vermisst, lediglich ein großes X mit einer lapidaren Wegweisung zierte deine vier Wände. Dann erblickte ich dich auf Seite 16. In all deiner Pracht und Offenbarung. Doch nicht alles, was du mir zu erzählen hattest, stimmte mich froh. Du hast mehrere kleine Andeutungen gemacht, dass erste Anzeichen einer ernstzunehmenden Erkrankung dein Leben zieren sollte. Ist es wahr, was du mir versucht zu sagen? Ist es wahr, dass du keine Kraft mehr findest, mir kundzutun, was dich beschäftigt? Ist es wahr, dass es Zeit ist, zu gehen? verboten, was soll ich denn jetzt machen, wenn es wirklich eintreffen sollte, was zwischen deinen Zeilen du versuchst mir klarzumachen? Ich weiß, als wir eine Beziehung hatten, lief alles nicht so gut, ich habe dich mit liberalen Äußerungen betrogen, doch du musst verstehen, dass ich jung war, nicht gescheit, du hast mir immer den Weg gezeigt, den ich zu gehen haben sollte. Teilweise warst du dir selbst nicht sicher, wie dein Weg schlussendlich gehen soll. Du bezeichnest dich in meiner Gegenwart selbst als das einzige Individuum, welches offiziell alles niedermachen darf, ohne belangt zu werden, doch ich weiß, dass tief in deiner Seele doch ein kleiner Pragmatiker schlummert, der nur zu gerne seine Ideologie preisgeben möchte, ohne selbst Opfer seiner eigenen Worte zu werden. Jeden Tag hatten wir ein Date, oft hast du versucht, mich mit deinem Ton eines Besseren zu belehren, ich habe dir immer geglaubt, da deine Sätze voller Wahrheiten gespickt war, der mich stimulierte. verboten, was uns beide verbindet, ist der eine Moment, wenn ich in deine Augen blicke und zustimmend lesen muss, was wieder in deinem Kopf vor sich geht. Manchmal hattest auch du schlechte Tage, aber ich habe sie dir verziehen, womöglich war nur der Kaffee nicht gut. Wenn es wirklich wahr sein soll, dass du dich zurückziehen willst, dann werde ich das akzeptieren, auch wenn ich nächtelang weinen müssen werde. JAN SCHEURECK, Gailingen

Also: bleibt

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Seid ihr noch bei Trost: verboten verbieten? Dann muss ich mich künftig wohl zum Frühstück mit so was aus dem „Streiflicht“ vergnügen: „Gibt er laut, dann meist in einer Art quengelndem Keckern, darin nicht unähnlich den Kolumnen von Silke Burmester.“ (12. 4.). Euer viehisches Keckern in verboten auf der geistigen Ebene von jetzt.de in der letzten Zeit war auch nicht schön, aber das ließe sich ändern …

Also: bleibt! Und schmeißt lieber die unsäglichen Leserbriefe raus! Das ist der wahre Graus der taz.

OTTO F. GÖTZ, Neuried

Find ich gut

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Find ich gut! Weiter so! Als Nächstes bitte die Rubrik „das Wetter“ auf der Wahrheitsseite … Gebt echtem Humor und echter Satire eine faire Chance! ROLAND RÖSSLER

Mal ehrlich

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Dies gehört ja wohl verboten, die Wochenendausgabe ohne verboten. Vieles ist verboten und was nicht verboten ist, ist ja bekanntlich erlaubt. Aber mal ehrlich, schön finden wir das nicht und vermissen verboten schon jetzt. Und manch eine Entscheidung kann ja auch wieder rückgängig gemacht werden, wenn viele liebe Leserinnen das wünschen. Ich und meine Familie würden uns sehr darüber freuen. JUDITH KUGLER-KURTH, Reinheim

Einfach schlimm

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Ich weiß noch, warum ihr euch so nennt, verboten durfte nicht tagesschau heißen … Aber ich finde eine taz ohne verboten einfach schlimm. Es ist immer das Erste, das ich lese, bevor ich zur Wahrheit umdrehe und dann erst den Rest lese. Ich bin seit dem Entstehen dieser Zeitung (mit einer Unterbrechung) freudige Leserin und außerdem Genossin. Macht bitte so weiter – und lasst verboten nicht sterben. GELI

Unsäglich dämlich

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Schade, tschüss nur für das wochenende? Da oftmals unsäglich dämlich, würde ich verboten nämlich auch an den wochentagen streichen.

HANS REINHOLD, Bispingen

Bitte nicht

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Ach, nee, liebe tazler, ein Wochenende ohne verboten, das gehört verboten. Macht das bitte, bitte nicht.

ERIKA OLBORT

Stocksauer

■ betr.: „Große Sause Seite 16“, taz vom 13. 4. 13

Verboten abzuschaffen ist absolut verboten. Stocksauer ROSE REMMERT