Industrie gegen neue Norm

UNTERNEHMEN Nach langen Verhandlungen steht die Norm für verantwortliches Verhalten vor dem Aus

BERLIN taz | Die Verhandlungen um eine internationale Norm für soziales, umweltverträgliches und gesellschaftlich verantwortliches Verhalten von Unternehmen und Organisationen sind kurz vor Schluss vom Scheitern bedroht. Die deutsche Industrie will den von hunderten Experten aus über 90 Ländern innerhalb von fünf Jahren erarbeiteten Vorschlag nicht mehr mittragen. „Wir sind der Auffassung, dass der Normentwurf zu mangelhaft ist“, heißt es beim Bundsverband der Deutschen Industrie. Am Dienstag treffen sich die Vertreter der deutschen Wirtschaft, um ihre Haltung vor den abschließenden Gesprächen Mitte Februar abzustimmen. In der internationalen Richtlinie sollen Mindeststandards festgelegt und unter der Normbezeichnung ISO 26000 veröffentlicht werden. Dazu gehören zum Beispiel Maßstäbe für das ethische Verhalten von Firmen oder angemessene Arbeitsbedingungen. Ihren Widerstand begründet die deutsche Industrie unter anderem mit einer Überforderung der kleineren und mittleren Unternehmen beim Aufbau entsprechender Kontrollen ihrer Partnerfirmen im Ausland. WOM