IN ALLER KÜRZE

Schröder wird überprüft

Nach der taz-Berichterstattung über die ambivalente Haltung des Bremer Dichters Rudolf Alexander Schröders im Dritten Reich will die nach ihm benannte Stiftung nun „jedem Hinweis in dieser Sache mit aller Sorgfalt nachgehen“, die Vorwürfe „intensiv prüfen“ und „gegebenenfalls geeignete Schritte einleiten“. Man wolle den von der Stiftung vergebenen und bundesweit renommierten Literaturpreis von „von jedem Anschein eines Zweifels freihalten“, sagt die Geschäftsführerin Barbara Lison. Ungeachtet dessen wurde der mit 20.000 Euro dotierte Preis gestern im Rathaus an den österreichischen Schriftsteller Clemens J. Setz verliehen. Zugleich erhielt der Schweizer Roman Graf den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis.

Radio Bremen verliert

Radio Bremen darf weiterhin nicht über den „Fall Pohlmann“ berichten. Das hat gestern das Landgericht Berlin entschieden. Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Sender – und in der Folge auch die taz und andere Medien – über eine etwaige Verbindung des ex-DKPlers und heutigen SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Jürgen Pohlmann zu einer DDR-Organisation berichtet, die auch Sprengstoff- und Nahkampf-Trainings durchführte. Nach Auffassung des Gerichts reichen die vorgelegten Hinweise in den Akten der DDR-Staatssicherheit nicht aus, um den erhobenen Verdacht hinreichend zu begründen. Pohlmann selbst bestreitet, mit der so genannten Gruppe „Ralf Forster“ zu tun gehabt zu haben. Der Sender prüft noch, ob er Berufung einlegen will. Die schriftliche Urteilsbegründung steht noch aus.

Lamotte folgt Peper

Otto Lamotte ist neuer Präses der Handelskammer. Das Plenum wählte den 59-jährigen Unternehmer für drei Jahre an die Spitze der Kammer. Er wird Nachfolger von Lutz H. Peper, dessen Amtszeit turnusgemäß nach drei Jahren endete. Lamotte ist bereits seit 2005 Mitglied des Präsidiums, zudem Aufsichtsratsmitglied bei der Sparkasse und Kuratoriumsmitglied der „Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe“. Seine Firma ist Lieferant für pharmazeutische, kosmetische, die Lebensmittel- sowie chemische Industrie.

Für Nachtflugverbot

Die Grünen lehnen eine von Flughafenchef Jürgen Bula ins Gespräch gebrachte Aufweichung des Nachtflugverbots strikt ab. Schon jetzt werde das Verbot mit weit über 1.000 Flugbewegungen zwischen 22 und sechs Uhr wegen Verspätungen oft umgangen, so die Grünen. Sie fordern, die Zahl der Nachtflüge zu reduzieren.

Petition wird geprüft

Eine Bundestags-Petition gegen ungenügende Hilfen für Ältere nach einem Klinikaufenthalt wird parlamentarisch geprüft. Regierung und Opposition befassen sich mit der Eingabe, sagte Initiatorin Elsbeth Rütten vom Bremer Verein „Ambulante Versorgungslücke“. Wenn sie ihr Votum abgegeben hätten, werde der Petitionsausschuss eine Beschlussempfehlung vorlegen. Bundesweit unterstützen Rütten zufolge etwa 25.000 Menschen die Petition. Mit der Eingabe will sie erreichen, dass Patienten nach einem Klinikaufenthalt einen gesetzlichen Anspruch auf Pflege und hauswirtschaftliche Versorgung haben. (taz/epd)