Autobombe explodiert vor französischer Botschaft

LIBYEN Anschlag verursacht Sachschäden und verletzt zwei Wachleute. Noch kein Bekennerbrief

TRIPOLIS rtr | Bei einem Bombenanschlag auf die französische Botschaft in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind am Dienstag zwei französische Wachleute verletzt worden. Anwohner berichteten von zwei Explosionen, die sich am Morgen gegen 7 Uhr ereignet hätten. Ein großer Teil der Mauer um das Anwesen wurde zerstört, in das Botschaftsgebäude wurde an einer Ecke ein Loch gerissen. Möglicherweise handelte es sich um eine Autobombe. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius, der noch am Dienstag nach Tripolis reisen wollte, forderte die libyschen Behörden auf, die Tat aufzuklären. Ähnlich äußerte sich Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Die Libyer müssten zudem alles tun, „um die Sicherheit ausländischer Vertretungen zu gewährleisten“.

Es handelt sich um den ersten Anschlag auf eine ausländische Vertretung in Tripolis seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011. Die Hauptstadt gilt im Vergleich zu anderen Landesteilen als weniger gefährlich. In Benghasi im Osten des Landes war im vergangenen Jahr das US-Konsulat angegriffen worden. Dabei wurden der Botschafter und drei weitere US-Bürger getötet. Die USA vermuten al-Qaida hinter der Tat. Zum Anschlag auf die französische Botschaft bekannte sich zunächst niemand.