Kaviar wird Mangelware

UN-Artenschutzbehörde genehmigt die für 2006 beantragten Exportquoten nicht

GENF dpa ■ Die Mitgliedstaaten des UN-Artenschutzabkommens dürfen derzeit keinen Kaviar exportieren. Das gab das UN-Sekretariat von Cites (Konvention über den internationalen Handel von gefährdeten Arten) gestern bekannt. Das Sekretariat sei nicht in der Lage, die Exportquoten für Kaviar und andere Störprodukte zu billigen, solange die Exporteure nicht mehr Informationen über die Nachhaltigkeit liefern.

Die 169 Mitgliedstaaten des Abkommens hätten sich selbst strenge Kontrollen für Kaviarexporte auferlegt. Nach Cites-Informationen seien die Bestände stark zurückgegangen. Deswegen trügen die geplanten Quoten, auch wenn sie niedriger als 2005 seien, dieser Entwicklung nicht Rechnung. Zudem müssten auch illegal gefangene Störe einbezogen werden.

Seit den 90er-Jahren sinken die Störbestände. Rund 90 Prozent des illegal gehandelten Kaviars kommt aus dem Kaspischen Meer. Derzeit wird nach einer WWF-Studie Europa mit illegalem Kaviar überschwemmt. Mehrere Störarten in Asien und in Europa seien vom Aussterben bedroht. Etwa 60 Prozent des legalen Kaviars wird von westeuropäischen Ländern importiert. Das meiste davon kommt aus Iran und der Russischen Föderation. 100 Gramm des exklusiven Beluga-Kaviars kosten etwa 600 Euro.