UNTERM STRICH

Frankreich muss sparen, um endlich die EU-Grenze von maximal 3 Prozent Haushaltsdefizit zu erreichen. Dafür spart es an allen Ecken und Enden, die Mühen werden immer sichtbarer. In Berlin zum Beispiel verkündete gestern Botschafter Maurice Gourdault-Montagne die Zusammenlegung zweier Repräsentationen: Die deutsch-französische Begegnungsstätte Maison de France am Ku’damm – das Institut Français und das Cinema Paris sind hier beherbergt – wird im Sommer 2015 in die französische Botschaft am Pariser Platz verlegt.

Das Haus am Ku’damm wird verkauft, Betriebskosten werden gespart, der Botschafter zieht in eine kleinere Wohnung, Mitarbeiter sollen keine entlassen werden, jedoch ist noch unklar, was mit dem Cinema Paris geschieht – ob es mit einem dann neuen Hauseigentümer an seinem alten Ort bleiben kann.

Die Franzosen sind in 24 deutschen Städten präsent. Diese Standorte sollen auch alle erhalten bleiben, zunächst seien keine Entlassungen geplant, aber das könne sich ändern, so der Botschafter. Weiteren Rationalisierungsmaßnahmen könnten freilich zukünftig auch Stellen zum Opfer fallen. Bis schließlich nur noch die Fahnen die deutsch-französische Freundschaft symbolisieren, aber dieses bittere Ende wollen wir uns nicht vorstellen. Nicht im Jahr des Élysée-Vertrages.

Der renommierte belgischen Malers Luc Tuymans hat dem Dresdner Schauspielhaus spontan zwei Wandbemalungen zum Geschenk gemacht. Die Acrylbilder mit Stillleben von Pfirsichen und Blumen messen je 4,20 mal 4,80 Meter. Der schönste Lohn für ihn, so äußerte sich Tuymans: „Ein Schwarz-Weiß-Foto, wo Gerhard Richter vor den Blumen steht.“