Erpresste Zuneigung

Gefälschte Dokumente, Betrug, Morddrohungen – wegen dieser Vorwürfe steht ein 31-Jähriger vor dem Landgericht

Wegen Betrugs und Urkundenfälschung muss sich seit gestern ein 31-jähriger Mann vor dem Landgericht verantworten. Der Angeklagte soll in der Zeit von August 2002 bis März 2005 Dokumente gefälscht und mit falschen Ausweispapieren über 100 Mobilfunkverträge abgeschlossen haben, ohne die Telefonkosten zu bezahlen.

Weiterhin ist er angeklagt, seine Lebensgefährtin mehrfach misshandelt und unter Androhung, sie und die gemeinsamen einjährigen Zwillinge zu erschießen, ein „Liebesgeständnis“ erpresst zu haben. Auch Mutter und Bruder der Lebensgefährtin sollen vom Angeklagten mit dem Tode bedroht worden sein, als sie versuchten, einen Streit des Paares zu schlichten.

Vor Gericht gestand der 31-Jährige, einige Dokumente gefälscht zu haben. Der Lebensgefährte der Mutter seiner Lebenspartnerin habe ihn dazu gebracht, ließ er über seinen Anwalt erklären. Was im Einzelnen damit geschehen sei, könne er nicht sagen, hieß es. Er habe dafür neben Bargeld auch Handys bekommen, die er aber wieder verkauft habe, um davon Kokain und die gemeinsamen Besuche mit seiner Lebensgefährtin im Swinger-Club zu bezahlen.

Seiner Aussage nach geht die „sexuell offene Beziehung“ des Paares auf die „Neigungen“ seiner Lebensgefährtin zurück. Um locker zu werden, habe der Angeklagte begonnen, bei den Swinger-Club-Besuchen Kokain zu nehmen, bis es ohne Drogen „gar nicht mehr ging“. Der 31-Jährige beteuerte, weder seiner Lebensgefährtin noch seinen Kindern je Gewalt angetan zu haben. Sie wolle ihm nur die Kinder wegnehmen und werde dabei von der Mutter unterstützt, so der Angeklagte. DDP