PLATZ VOR DEM JÜDISCHEN MUSEUM
: Quotenfrau kommt auf Straßenschild

BERLIN | Der Namensstreit um den Platz vor dem Jüdischen Museum in Berlin endet mit einem Kompromiss: Die bisher namenlose Fläche wird nach Fromet und Moses Mendelssohn benannt. Das entschied das Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg am Mittwochabend. Das Museum hatte Moses Mendelssohn vorgeschlagen, einen jüdischen Philosophen der Aufklärung. Doch um die Quote zu erfüllen, wird jetzt auch seine Ehefrau mitgeehrt.

2005 hatte der Bezirk beschlossen, Straßen bevorzugt nach Frauen zu benennen, bis Gleichheit hergestellt ist. Zwei Ausnahmen gab es: Eine Straße wurde nach Silvio Meier benannt, der von Neonazis ermordet wurde, eine andere nach Rudi Dutschke. Derzeit sind in dem Bezirk zwölf Straßen nach Frauen benannt, 125 nach Männern.

Eine weitere Ausnahme wollten die Grünen, die knapp die Hälfte der Sitze im Bezirksparlament besetzen, diesmal nicht zulassen. Der Historiker Götz Aly, Mitglied des Stiftungsrats des Museums, hatte sie daher als „Basokraten und politische Blockwartinnen“ bezeichnet. HEI

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