Die besten Wünsche aus aller Welt

US-Vermittlungsmission verschiebt geplante Reise nach Israel. Starke Einbrüche an der Börse in Tel Aviv

Bush: „Ministerpräsident Scharon ist ein Mann der Zivilcourage und des Friedens“

BERLIN ap/dpa/taz ■ „Laura und ich teilen die Sorgen der israelischen Bevölkerung über die Gesundheit von Ministerpräsident Ariel Scharon, und wir beten für seine Genesung,“ sagte US-Präsident George W. Bush gestern in einer ersten Reaktion auf die Nachricht über die schwere Erkrankung des israelischen Regierungschefs. „Ministerpräsident Scharon ist ein Mann der Zivilcourage und des Friedens. Im Namen aller Amerikaner schicken wir dem Ministerpräsidenten und seiner Familie unsere besten Wünsche und Hoffnungen“, fügte er hinzu. Bush und Scharon verbindet eine enge persönliche und politische Beziehung.

Ähnlich äußerten sich zahlreiche andere Politiker. Der französische Präsident Jacques Chirac sprach die Hoffnung aus, dass die „mutigen Initiativen“ Scharons fortgesetzt werden. Er sicherte Israels Interimsregierungschef Ehud Olmert „die Unterstützung, Freundschaft und Solidarität Frankreichs“ zu. Der britische Außenminister Jack Straw lobte den „politischen Mut“ Scharons und fügte, wie auch Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi, hinzu, er „hoffe auf ein Wunder“. In Berlin drückte Bundeskanzlerin Angela Merkel Scharon und seiner Familie ihre Anteilnahme aus. Vereinzelt wurde auch Sorge laut. So sagte eine Sprecherin der EU-Kommission: „Das ist eine sehr beunruhigende Lage.“

Die Erkrankung Scharons zeigte unterdessen erste Folgen. Eine geplante US-Vermittlungsmission zum Streit über die palästinensische Parlamentswahl wurde verschoben. Elliott Abrams vom Nationalen Sicherheitsrat der USA und David Welch vom Außenministerium wurden ursprünglich gestern in Israel erwartet. Sie wollten eine Einigung in dem Streit herbeiführen, ob Einwohner von Jerusalem an der Wahl am 25. Januar teilnehmen dürfen. Die Verschiebung wurde vom Büro des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas bekannt gegeben. In Israel reagierten die Börsen mit starken Kursrückgängen auf die Erkrankung Scharons. BS