Republikaner

Ich bin nicht naiv. Ich habe nie angenommen, dass allein die Tatsache, dass ich gewählt wurde, Frieden und Harmonie und eine Art Post-Parteien-Ära verbreiten würde. Ich wusste, dass beide Parteien Spaltungen gefördert haben, die tief verwurzelt sind. Und in manchen Fragen gibt es schlicht philosophische Meinungsverschiedenheiten, die uns immer dazu bringen werden, unterschiedliche Wege einzuschlagen. Diese Meinungsverschiedenheiten – über die Rolle der Regierung in unseren Leben, über unsere nationalen Prioritäten und unsere nationale Sicherheit – gibt es seit 200 Jahren. Sie sind die Essenz unserer Demokratie.

Die oppositionellen Republikaner blockieren im Kongress systematisch jede Initiative, die von den Demokraten kommt. Dabei nutzt ihnen ein parlamentarisches System, das ihnen trotz eindeutiger demokratischer Mehrheiten eine Sperrminorität gibt. Aber die Amerikaner haben ihre Vertreter nicht zum Vergnügen gewählt, sagt Obama und erhebt gegenüber der Opposition lehrerhaft den Zeigefinger, indem er sagt: Störmanöver sind noch lange kein Beweis für Politikfähigkeit und leadership. Dass die Republikaner sich nicht davon beeindrucken lassen, zeigt ihre offizielle Entgegnung: Ein Provinzpolitiker aus Virginia, der kürzlich einen demokratischen Gouverneur abgelöst hat, darf einmal mehr das immergleiche Mantra wiederholen: zu hohe Steuern, zu viel Staat, zu wenig Freiheit.