das wichtigste
: Wettlauf gegen Winter

Schnee und Kälte erschweren Hilfe in Pakistan. UN benötigen mehr Geld für humanitäre Soforthilfe

BERLIN epd ■ Die Unterstützung für die Erdbebenopfer in Pakistan entwickelt sich nach Angaben von Hilfsorganisationen zu einem „Wettlauf gegen den Winter“. Nach starken Schneefällen seien die Projektgebiete in der Kaschmirregion erst seit gestern wieder mit Lkw zu befahren, teilte die Deutsche Welthungerhilfe mit. Das Wetter könne aber jederzeit wieder umschlagen.

Im Erdbebengebiet droht zehntausenden Menschen der Tod durch Erfrieren. „Vor dieser Gefahr haben wir schon vor zwei Monaten gewarnt“, sagte Thomas Hoerz, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Die internationale Hilfe habe nicht gereicht, um mehr als drei Millionen obdachlose Menschen rechtzeitig mit winterfesten Unterkünften zu versorgen.

Hoerz äußerte sich besonders besorgt über die Situation der Frauen im Katastrophengebiet. Weil Frauen in Pakistan traditionell im Haus tätig seien, wurden besonders viele Pakistanerinnen von Trümmern getroffen. Tausende von überlebenden Frauen seien nun querschnittsgelähmt und würden sozial an den Rand gedrängt.

Die Hilfsorganisationen wollen die Menschen im Katastrophengebiet nun möglichst schnell mit Wellblech versorgen. Die Bleche hätten sich bewährt, weil sie nach dem Wintereinbruch der Schneelast besser standhielten als Zelte.

Die UN teilten unterdessen in Genf mit, dass sie nicht genug Geld für die Hilfsprogramme in Pakistan erhalten hätten. Die Geber hätten nur rund 304 Millionen Dollar gezahlt, erklärte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe. Insgesamt benötigten die UN und ihre Partnerorganisationen aber rund 552 Millionen Dollar für die humanitäre Soforthilfe.