Briten erden Steuerparadiese

GELD II Banken auf den Kaimaninseln oder den Bermudas sollen Details zu Konten melden müssen

LONDON/BERLIN rtr/taz | Der britische Finanzminister George Osborne hat nach eigenem Bekunden einen wichtigen Sieg im Kampf gegen Steuerflucht und illegale Finanzströme errungen.

Britische Überseegebiete wie die Kaimaninseln oder die Bermudas haben einem Abkommen zugestimmt, das sie zu mehr Transparenz angesichts der vermuteten Milliarden Euro an unversteuertem Vermögen verpflichten soll, teilte der Minister mit. Die Gebiete müssen demnach künftig automatisch Details zu Namen und Adressen von Bankkonten sowie über Kontostände und Zahlungsbewegungen bereitstellen. Auch Investmentgesellschaften und andere juristische Personen sollen unter die Regelung fallen.

Die Informationen sollen auch Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien zugänglich gemacht werden. Die Länder hatten sich vergangenen Juni darauf verständigt, im Kampf gegen Steuerhinterziehung enger zu kooperieren. Zuletzt hatte sich Luxemburg bereit erklärt, künftig Informationen über Bankkonten von Ausländern an die EU zu liefern. Österreich blockiert als letztes Land der EU.