Zum Frühstück keine Wagenburgler

betr.: „Der grüne OB schickt die grüne Minna“, taz vom 3. 1. 06

Dieter Salomon, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, ist kein blutrünstiger Reaktionär, der zum Frühstück schon ein paar Wagenburgler verspeist und zum Mittagessen den grünen Männchen befiehlt, mit dem Schützenpanzer die Wagenburg niederzubrennen. Sondern er ist als Oberbürgermeister an die Beschlüsse des Gemeinderats gebunden, und dieser Senat hat in seiner unergründlichen Weisheit beschlossen, dass es in Freiburg nur zwei Wagenplätze auf städtischem Gebiet gibt.

Leider ist da für die Schattenparker kein Platz mehr drauf. Deshalb hat er einen teuren und guten Beamten gebeten, auf seinen Weihnachtsurlaub zu verzichten und sich die Ohren heiß zu telefonieren, um für die Schattenparker einen Platz auf privatem Gelände zu suchen.

Die grünen Männchen unterstehen übrigens nicht seinem Befehl, sondern sind eine Landesbehörde, die ihre Happenings ganz allein plant und die deshalb auch ganz allein auf die von ihnen erstellte „Lageanalyse“ reagieren. Deshalb haben die Brains dieser Behörde gedacht, die übrigens unangemeldete Demo der Wagenburglersympathisanten, von denen nicht alle friedliche Theologiestudenten sind, die auch noch die zweite Wange hinhalten, könnten versuchen, das Kapitalistenkonsumfest Weihnachtsmarkt zu stürmen, daher haben sie mal etwas mehr Freunde noch dazu gebeten.

Den Schattenparkern wäre derzeit übrigens mit einem privaten Platz derzeit am besten gedient. Schwuppdiwupp!, wären nach der Unterzeichnung des Mietvertrags die Wagen aus der Beschlagnahme wieder da. SEBASTIAN MÜLLER, Stadtrat Junges Freiburg

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