Alternativen zu Alternativen
: Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Freunde und Freunde und Freundinnen der Alternativen an sich – dies könnte eure Woche werden! Gar nicht unbedingt der alternativen Klänge wegen, das schon auch. Aber vor allem deswegen, weil es zu denen auch alternative Alternativen gibt. Das geht dann beispielsweise so: Am heutigen Samstagabend könnten Sie sich in der Lila Eule so ab 21 Uhr zum Beispiel den psychedelischen Indie Rock von The Bevis Frond anhören oder im K’ – Zentrum Aktuelle Kunst am zweiten Waschzwang-Festival „Sensitiv“ teilhaben, auf dem ab 20 Uhr nicht weniger als neun Acts die Veröffentlichung des ersten „Waschzwang“-Samplers feiern. Es haben sich dafür unter anderem so notorische Kräfte wie V. B. Schulzes Bernsteinzimmer, Doombruder, Feine Trinker bei Pinkels Daheim und 1000Schön angekündigt, was viel Geräusch bedeutet, aber auch Abwechslung verspricht.

Das Montagskonzert mit Wooden Wand in der Friese ist zwar alternativlos, aber eben auch, tja, alternativlos im Sinne von: Verzichten können Sie auch am Dienstag! Oder auch: Wenn Sie kommende Woche nur ein Konzert besuchen, sollte es schon dieses sein: erlesenste psychedelisch überhauchte Country- und Folk-Klänge von James Jackson Toth, der diesmal mit voller Bandbesetzung unterwegs ist. Beginn wohl nicht vor 21 Uhr.

Am Mittwoch gibt es – wieder in der Lila Eule, die für den Mai beinahe schon Dauerliegeplätze für die kurzen Ruhephasen zwischen den Konzerten vermieten könnte, so viel wie da los ist – mit The Generators aus Los Angeles eine der wichtigeren kalifornischen Punk-Bands der letzten Zeit und den Supportbands Yankee Sandwich und Uhgah? Wugah! dreimal Hardcore und Punk, während zeitgleich im Sielwallhaus ein paar Häuser weiter Bi-Marks und Ruined Hands auftreten. Eine wirklich schwierige Entscheidung für die Zielgruppe, weil auch hier Punk mit Hardcore-Energie auf dem Programm steht, allerdings doch eher noch ein wenig heftiger als bei den Generators, vor allem im Falle der Ruined Hands.

Am Donnerstag in der Eule: geschichtsbewusster Doom-Rock mit den Berlinern Kadavar und Oldschool-Psychedelik von den Bremern Druid Of Gliss. Zwar haben in den letzten Jahren mehr als nur sehr viele Bands die Klassiker des Genres (Black Sabbath, Pentagram, Black Widow) ausgedeutet, sodass eine gewisse Übersättigung möglich wäre, Kadavar machen das aber doch ziemlich gut. Zeitgleich im Area 51 (im Keller des Waller Freizeitheims): die Hannoveraner Prog-Metaller The Hirsch Effekt und die Leipziger Post-Hardcoreler Zen Zebra. Wer es kompliziert und heftig mag, geht eher hierhin, sofern er er oder sie sich ins hintere Walle traut oder dort eh schon wohnt.

In der Lila Eule geht der Konzertwahnsinn dann am Samstag nächster Woche mit Astronautalis weiter.