MEDIENTICKER

Die Mediengruppe M. DuMont Schauberg (MDS) hat am Freitag mitgeteilt, dass sie für ihre Abozeitungen Berliner Zeitung (BLZ), Frankfurter Rundschau, Kölner Stadt-Anzeiger und Mitteldeutsche Zeitung eine Redaktionsgemeinschaft gründen wird. Ein Pool aus 25 Journalisten soll dort zu den Themenfeldern Politik, Wirtschaft und Gesellschaft schreiben. Die Gewerkschaft Ver.di befürchtet eine Reduzierung der publizistischen Vielfalt. Überdies sei die Redaktionsgemeinschaft durch ihre rechtliche Trennung vom Verlag zunächst nicht an die Tarifverträge gebunden. Der Deutsche Journalisten-Verband sprach von einer „Horrorvision“. Der Redaktionsausschuss der Berliner Zeitung hatte bereits am 12. Januar in einem offenen Brief protestiert: Die Pools widersprächen „den Anforderungen der Tageszeitungsarbeit wie auch den Lesererwartungen und dem Redaktionsstatut.“ BLZ-Chefredakteur Uwe Vorkötter verteidigte das Modell: „Wir werden so bald nicht wieder wachsende Auflagen und mehr Anzeigen haben. Gerade deshalb ist unser Kooperationsmodell so wichtig“, sagte er dem journalist. (ddp, dpa, taz)