Smart-Sparte vor dem Verkauf?

DaimlerChrysler sucht angeblich einen Käufer. Aber der Autobauer wiegelt ab

BERLIN taz/rtr ■ Der Automobilkonzern DaimlerChrysler möchte seine Kleinwagensparte Smart verkaufen. Das berichtete gestern zumindest die Financial Times Deutschland. Der Zweisitzer hat seit seiner Markteinführung 1998 mit Absatzproblemen zu kämpfen.

„Das sind reine Spekulationen. Wir können das nicht bestätigen“, sagte eine Smart-Sprecherin der taz. DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche habe der Zeitung lediglich gesagt, dass es Interessenten für den Smart gebe. Diese sollten sich an die Investmentbank Goldman Sachs wenden. „Wir halten an unserem Restrukturierungsplan fest“, sagte die Sprecherin weiter. Für 2005 seien die Vorgaben umgesetzt worden. Mit einem 20-prozentigen Ausbau des Vertriebsnetzes und einer Verkaufssteigerung um 2,4 Prozent auf 143.000 Neuwagen habe sich der Smart gut positioniert.

„Es gibt einen langsam wachsenden Markt für sparsame Kleinwagen“, sagte Daniel Kluge, Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Grundsätzlich sei aber das Auto immer noch ein Statussymbol. Freiheit, Fahrspaß, Sicherheit und Komfort würden meist nicht mit verbrauchsarmen Kleinwagen assoziiert. Außerdem sei der Zweisitzer auch kein gutes Beispiel für einen spritsparenden Kleinwagen. „Der Smart ist eher eine Einkaufstüte auf Rädern. Und besonders sparsam ist er auch nicht.“ Er verbrauche bei weitem mehr als der frühere Spritsparer Lupo, der Audi A 2 oder der Toyota Prius. „Absolut gesehen liegt der Verbrauch beim Benziner bei durchschnittlich 4,7 bis 5,8 Litern“, sagte der VCD-Sprecher.

Die Börse belohnt die angebliche Partnersuche von DaimlerChrysler. Die Aktie des Autobauers stieg bis gestern Nachmittag um 2,5 Prozent auf 45,19 Euro. „Die Investoren treibt die Hoffnung, dass der Smart-Verkauf gut über die Bühne geht“, sagte ein Händler. MIME