Drohende Lücke

STUDIE MINT-Frühjahrsreport: Bis 2020 rund 1,4 Millionen Facharbeiter zu wenig für die Industrie

BERLIN rtr | Der Fachkräftemangel in Deutschland im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich hat sich nach Einschätzung der Wirtschaft etwas entspannt. Das ist das Fazit des gestern in Berlin vorgestellten MINT-Frühjahrsreport 2013.

Grund zur Entwarnung gibt es aus Sicht des arbeitgebernahen Instituts für Wirtschaft (IW) dennoch nicht. Eine Fachkräftelücke drohe vor allem in den Ausbildungsberufen: Bis zum Jahr 2020 könnten bis zu 1,4 Millionen Facharbeiter in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) fehlen. Bei den MINT-Akademikern hingegen lasse die deutlich gestiegene Zahl von Studienanfängern im selben Zeitraum nur eine Lücke von 156.000 Fachkräften erwarten. „Durch kräftige Arbeit im Bereich der Hochschulanfänger hat sich die Lage deutlich entspannt“, sagte Thomas Sattelberger, Chef der Wirtschafts-Initiative „MINT Zukunft schaffen“.Die Zahl der MINT-Akademiker ist laut Studie im Zeitraum von 2005 bis 2010 um 295.000 gestiegen. Einen hohen Anteil daran habe die Ausweitung der Erwerbstätigkeit von Älteren, sagte IW-Direktor Michael Hüther. Derzeit fehlten den Unternehmen rund 123.000 Arbeitskräfte im MINT-Bereich, im Vorjahr waren es laut IW noch 210.000 fehlende Fachkräfte. Die Studie stützt sich auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA).