Israelische Offiziere wegen Phosphoreinsatz bestraft

GAZAKRIEG Zwei hochrangige Militärs gaben den Befehl zum Beschuss einer UN-Einrichtung

JERUSALEM apn/afp | Ein Jahr nach dem Gazakrieg haben die israelischen Streitkräfte zwei ranghohe Offiziere wegen des Einsatzes von weißem Phosphor zur Rechenschaft gezogen. Die Zeitung Ha’aretz meldete am Montag, gegen die beiden Kommandeure seien Disziplinarstrafen verhängt worden. Sie hätten angeordnet, eine Einrichtung einer UN-Hilfsorganisation mit Phosphorgranaten zu beschießen. Laut einer internen Untersuchung der Streitkräfte hätten sie damit die Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen, berichtete Ha’aretz.

Die Armee bestätigte die Medienberichte, allerdings ohne die Namen der Betroffenen oder Details zu den Strafen zu nennen. Weißer Phosphor wird zum Erhellen von Zielen oder zur Bildung von Rauch als Sichtschutz verwendet. Die Chemikalie ist leicht entflammbar und kann schwere Verbrennungen sowie Schädigungen an Leber, Herz und Nieren verursachen. Menschenrechtsorganisationen haben Israel wegen der Verwendung von Phosphorgranaten im Gazakrieg deshalb scharf kritisiert.

In der Antwort auf den sogenannten Goldstone-Bericht hatte Israel am Freitag erklärt, die Armee habe keine Zivilisten „vorsätzlich getötet“ und „alles dafür getan“. In dem Bericht wurde Israel unter anderem für den Abschuss von Phosphorgranaten auf das Gebäude des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge gerügt.