Zahlreiche Tote bei Anschlag auf Pilger in Bagdad

IRAK Eine Selbstmordattentäterin sprengt sich in einer Gruppe schiitischer Wallfahrer in die Luft

BAGDAD apn | Inmitten einer Gruppe schiitischer Pilger hat sich am Montag in Bagdad eine Selbstmordattentäterin in die Luft gesprengt und nach Polizeiangaben mehr als 40 Menschen mit in den Tod gerissen. Mindestens 106 Menschen seien bei dem Anschlag verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Er gab die Zahl der Todesopfer mit 41 an, darunter Frauen und Kinder. Krankenhausmitarbeiter bestätigten die Angaben.

Augenzeugen beschrieben chaotische Szenen im Anschluss an die Tat. Ein riesiger Feuerball sei inmitten der Pilger zu sehen gewesen, sagte der 35-jährige Rahim Chadhom. Viele Menschen hätten um Hilfe gerufen. Passanten hätten Verletzten beigestanden und sie mit Privatwagen in Krankenhäuser gebracht, sagte Chadhom.

Nach Angaben eines Militärsprechers wurden die Sicherheitskräfte nach dem Anschlag in Alarmbereitschaft versetzt. Generalmajor Kassim al-Mussawi gab die Zahl der Getöteten mit 19 und die der Verletzten mit 80 an. Die Attentäterin habe den Sprengsatz unter ihrem Gewand verborgen, sagte er. Im Irak gibt es nicht genügend Polizistinnen zur Durchsuchung von Frauen an Kontrollpunkten.

Hunderttausende irakische Schiiten brechen in dieser Woche zur Pilgerfahrt in die Stadt Kerbela auf. Anlass ist das Ende der 40-tägigen Trauerzeit nach dem Aschura-Fest zum Todestag des Imam Hussein. Mit dem Tod dieses Enkels des Propheten Mohammed wurde im siebten Jahrhundert die Spaltung der schiitischen und sunnitischen Glaubensrichtung im Islam besiegelt.