Baut Brücken für Obdachlose!

betr.: „Kombilohn ab 2007? Ungewiss“, taz vom 4. 1. 06

Eine wunderbare Möglichkeit, die Almosen des Staates (Hartz IV) für die Betroffenen noch abzusenken, den Billiglohnsektor massiv auszuweiten und so endlich den breiten Arbeitsmarkt für 1- und 2-Euro-Jobber offiziell zu öffnen. Tatsächlich existiert dieser Markt schon seit langem.

Nun, die Konzerne sollten dann aber ab sofort so großzügig sein und noch viele Brücken über Spree, Oder, Rhein, Isar etc. bauen, damit die vielen Obdachlosen ein Dach über dem Kopf haben. Vielleicht stellt der Staat ja kulanterweise auch an jeder Brücke ein WC-Häuschen auf und Köhler persönlich spendiert Schlafsäcke und eine Zahnbürste!

Allerdings befürchte ich, dass ein findiger Unternehmer die Plätze unter den Brücken privatisiert und Miete dafür verlangt und der WC-Gang 50 Cent kostet. Auch Parks und Wälder werden wohl nicht gebührenfrei sein. Also, wohin mit den „Verlierern“? Am besten an Ein-Euro-Stricke am Fünf-Euro-Ast? Hoffentlich haben die Obdachlosen dann wenigstens dafür noch das notwendige Geld! Aber das – davon bin ich überzeugt – spenden Staat und Unternehmen gerne!

A. MEYER, Rees