PHILIPPINISCHE JUSTIZ

Auf den Philippinen sind schon Neunjährige strafmündig. Das soll sich nun ändern. Der philippinische Senat hat gerade einen Gesetzentwurf einstimmig angenommen, der bereits seit zehn Jahren vorliegt. Nun muss nur noch der Kongress nachziehen.

Die Juvenile Justice Bill sieht unter anderem vor, die Strafmündigkeit auf zwölf Jahre anzuheben. Eine Anklageerhebung würde von der Schwere der Tat abhängen, leichte Vergehen sollen nicht mehr automatisch vor Gericht landen. Gefängnis wäre die allerletzte Option, junge Gesetzesbrecher sollen in kommunalen Einrichtungen betreut werden. Die Devise lautet „Reintegration statt Strafe“.

Kritiker allerdings sind skeptisch, ob das Konzept greift. Einen Großteil des vorgesehenen 10-Millionen-Pesos-Budgets würde allein schon das geplante Büro für Jugendrecht und -prävention verschlingen, das 13 staatliche Stellen zu koordinieren hätte. Für die konkrete Betreuung der Jugendlichen bliebe wieder nur wenig übrig. HM