Kremlgegner wollen weiter protestieren

RUSSLAND Über 100 Oppositionelle vorüber-gehend festgenommen

MOSKAU dpa | Russlands Opposition will ungeachtet der zeitweiligen Festnahme von mehr als 100 Kremlkritikern auch weiter Proteste gegen Regierungschef Wladimir Putin organisieren. Die Bewegung werde so lange kämpfen, bis die Machthaber das in der russischen Verfassung garantierte Recht auf Versammlungsfreiheit auch in die Tat umsetzten. Das teilte die Menschenrechtlerin Ljudmila Alexejewa (82) von der Moskauer Helsinki-Gruppe gestern in ihrem Internetblog mit. Die russische Polizei hatte nach der gewaltsamen Auflösung der friedlichen Demonstration am Sonntag in Moskau noch in der Nacht alle Festgenommenen wieder auf freien Fuß gesetzt.

In Haft waren auch der frühere Vizeregierungschef Boris Nemzow und die Menschenrechtler Oleg Orlow und Lew Ponomarjow gewesen. Russische Medien kritisierten das harte Vorgehen der Polizei und verwiesen darauf, dass anders als in der Provinz in den Millionenstädten Moskau und St. Petersburg die Behörden immer wieder solche Kundgebungen verbieten würden. Die nächste Demo ist am 31. März in Moskau geplant.

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