Billige Auszubildende

Die Bezahlung von Lehrlingen variiert breit: Friseure sind Schlusslichter, Binnenschiffer verdienen deutlich besser

BONN dpa ■ Auszubildende verdienen je nach Beruf zwischen 260 und 925 Euro im Monat. Dabei spielt auch eine Rolle, ob sie im Westen oder im Osten Deutschlands lernen, erklärte das Bundesinstitut für Berufsbildung mit Sitz in Bonn Anfang Januar. Berücksichtigt wurden bei der vergleichenden Berechnung lediglich die tariflichen Vergütungen, aber beispielsweise keine Trinkgelder. Im Friseurhandwerk verdienten Lehrlinge demnach 2005 in den neuen Ländern 260 Euro, während künftige Binnenschiffer als Lehrlings-Bestverdiener bundesweit immerhin auf 925 Euro kamen.

Der Bundesdurchschnitt lag im vergangenen Jahr bei 607 Euro monatlich, ein Prozent mehr als 2004. Betrachtet wurde der Durchschnitt aus allen Ausbildungsjahren. Männer verdienten in der Ausbildung mehr als Frauen, weil Frauen häufiger Berufe lernen, die schlechter bezahlt werden. Im Westen Deutschlands lagen die Gehälter männlicher Lehrlinge bei durchschnittlich 636 Euro, gegenüber 602 Euro bei Frauen. Im Osten betrug das Verhältnis 540 zu 511 Euro.

Außer den Binnenschiffern stehen die Bauberufe (833 Euro West, 679 Euro Ost) und die Versicherungskaufleute (805 Euro bundesweit) ganz oben auf der Vergütungsliste. Schlusslichter bilden das Friseurhandwerk (415 Euro West, 260 Euro Ost), Floristen (424 Euro West, 312 Euro Ost) und Tischler (492 Euro West, 372 Euro Ost). Im Osten fielen die Erhöhungen 2005 mit 0,6 Prozent unterdurchschnittlich aus. Dort kamen Auszubildende auf 85 Prozent der Westeinkommen.