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Ausbilddungsbündnis NRW beschließt einfachere Lehrjahre für „theorieschwache“ Jugendliche

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Das Bündnis für Ausbildung in Nordrhein-Westfalen hat sich darauf verständigt, verkürzte Ausbildungsgänge für einfache Tätigkeiten zu schaffen. Das kündigte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gestern nach einem Spitzengespräch der Bündnispartner aus Wirtschaft, Politik, Gewerkschaften und Arbeitsverwaltung an. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) warnte jedoch vor „Maßnahmen-Kaskaden“, die immer älter werdende Absolventen ohne konkrete berufliche Perspektive entließen.

Zum Jahresende warden in NRW noch 2.785 Bewerber des Ausbildungsjahres 2005 ohne Ausbildungsangebot oder eine alternative Maßnahme. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Ende September waren noch 9.136 ohne ein Angebot. Allerdings konnten von den 6.351 „erledigten“ Bewerbern nur 646 einen betrieblichen Ausbildungsplatz finden. Die mit 2.915 Personen weitaus größte Gruppe habe hingegen „die eigenen Hoffnungen auf einen Ausbildungsplatz aufgegeben und sich nicht mehr gemeldet oder war nicht bereit, ihre Daten an die Partner im Ausbildungskonsens zu geben“, räumte die NRW-Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld, ein. 1.002 Jugendliche kamen in eine Einstiegsqualifizierung. Von den ansonsten jetzt noch „unversorgten“ Jugendlichen seien 60 Prozent „Altbewerber“, die zuvor bereits Warteschleifen in Qualifizierungsmaßnahmen durchlaufen hätten, so Schönefeld.

Neben einer dritten Ausbildungssäule für theorieschwache Ausbildungswillige will NRW jungen Leuten auch mit einem Werkstattjahr Erfolgserlebnisse verschaffen. Bislang hätten etwa 1.400 junge Leute von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, sagte Rüttgers. Auch die umstrittene Berufsschulausbildung soll reformiert werden. PAB