kinotaz

bremen, bremerhaven, delmenhorst, hannover und oldenburg

C

Cabaret USA 1972, R: Bob Fosse, D: Liza Minelli, Michael York, Joel Grey

Längst ein Klassiker und wohl das letzte Film-Musical, mit dem Hollywood die Zuschauer begeistern konnte. Auch für Liza Minelli war der Film eher ein Endpunkt, obwohl er den Beginn einer großartigen Karriere zu markieren schien, aber so gut war sie nie wieder. Der immense Erfolg des Films ist wohl nur dadurch zu erklären, dass alle Elemente so gut zusammenpassten. Regisseur Bob Fosse, Joel Grey als der Zeremonienmeister und Michael York gelangten nur dieses eine Mal aus dem Mittelmaß in die Höhen der populären Filmkunst. Wie sie es schafften, ist wohl auch ihnen selbst ein Geheimis geblieben, denn die nächsten zwanzig Jahre verbrachten sie alle mit immer verzweifelteren Versuchen, den Erfolg zu wiederholen. (hip) HB: City

Caché Frankreich/Österreich 2005, R: Michael Haneke, D: Juliette Binoche, Danile Auteuil

„Brillant konzipierter und durchgeführter Psychothriller von Michael Haneke, der zunächst die Mittel des Genres benutzt, um dem Zuschauer nach und nach den Boden unter den Füßen wegzuziehen und den Film dann unmissverständlich in eine intelligente Metapher über die maßlose Aggression der Industriestaaten gegen die Dritte Welt, von der man sich bedroht fühlt, münden lässt. In der Hauptrolle brilliert Daniel Auteuil, der seinen Ruf als Publikumsliebling nutzt, um eine durch und durch unsympathische Figur darzustellen.“ (Blickpunkt:Film) HB:Atlantis; H: Kino am Raschplatz

Charlie und die Schokoladenfabrik USA 2005, R: Tim Burton, D: Freddie Highmore, Johnny Depp

“Tim Burtons überbordende Verfilmung des englischen Kinderbuch-Klassikers von Roald Dahl. Der mysteriöse Schokoladenhersteller Willy Wonka lädt fünf Kinder in seine Fabrik ein, die seit Jahren kein Mensch betreten hat. Doch dies ist kein netter Kinderfilm, sondern ein wunderbar sadistischer Kinotraum, in dem fiese Kinder ihr wohlverdientes Fett abbekommen. Burton veranstaltet ein riesiges Farbspektakel in einer fantastischen, nie gesehenen Candy-Welt.“ (tip) HB: City

Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia USA 2005, R: Andrew Adamson, D: Georgie Henley, William Moseley

„Vier Geschwister geraten während des Zweiten Weltkriegs in eine Parallelwelt. Im winterlichen Reich von Narnia, das von einer bösen weißen Hexe beherrscht wird, schlagen sie sich auf die Seite des Löwen Aslan, der eine Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse herbeiführt. Verfilmung des ersten Teils der ‚Chroniken von Narnia‘ von C.S. Lewis, die vor allem Kenner der Romane begeistert. Das fantasievolle Kinoabenteuer erzählt von Krieg und Frieden mit unterschwelligen religiösen Bezügen, wobei es vergleichsweise unblutig zugeht.“ (filmdienst) HB: CinemaxX, Cinestar, Cinespace; H: CinemaxX; OL: CinemaxX; DEL: MaxX

Cosi fan tutte Deutschland 1969, R: Václav Kaslík, D: Gundula Janowitz, Christa Ludwig

In der Reihe „Amadeus Amadeus – Mozart im Kino“ wird die 155 Minuten lange Inszenierung von Václav Kaslík von 1969 gezeigt, bei der Karl Böhm die Wiener Philharmoniker dirigierte HB:Schauburg; OL: Casablanca; H: Kino im Künstlerhaus

D

Dark Horse Dänemark/Island 2005, R: Dagur Kári, D: Jakob Cedergren, Tilly Scott Pedersen

„Ein junger Legastheniker verweigert sich allen Anforderungen des Daseins und driftet ziellos durchs Leben, bis seine Freundin schwanger und er von der Realität eingeholt wird. Ein letztes Mal bäumt er sich gegen die bürgerlichen Werte auf, bevor er Abschied von der Unbeschwertheit seiner Jugend nimmt. Die mit sympathischen Antihelden bevölkerte Tragikomödie findet schrittweise zu einem zart schwebenden Rhythmus und öffnet sich dabei für meditative Ruhemomente. Mit augenzwinkerndem Humor erzählt, entwickelt der Film seine Geschichte in einzelnen, klar voneinander abgetrennten Kapiteln. (filmdienst) HB:Cinema, Ol: Casblanca; H: Kino am Raschplatz

Darshan – Die Umarmung Frankreich/Japan/Deutschland 2005, R: Jan Kounen / Originalfassung mit Untertiteln

„Porträt von Mata Amritanandamayi, die zu den einflussreichsten und verehrtesten indischen Gurus zählt. Der meditativ-besinnliche Dokumentarfilm zeichnet das faszinierende Bild einer Frau, die nicht nur für den Weltfrieden betet, sondern auch durch mannigfaltige Aktivitäten tätig wird. Dabei geizt er jedoch mit seinen Informationen und wartet vornehmlich mit gesucht schönen Bilden auf, die die Persönlichkeit und das Charisma seiner Protagonistin kaum ausloten.“ (filmdienst) HB:Cinema

Dick und Jane – Zu allem bereit, zu nichts zu gebrauchen USA 2005, R: Dean Parisot, D: Tea Leoni, Jim Carrey

„Kriminelle Energie als Kapitalismuskritik: Dick und Jane Harper spielen Bonnie & Clyde, um ihre Vorstadtidylle aufrechtzuerhalten. Dean Parisots Remake einer Komödie aus den siebziger Jahren zerfällt in Sketches und sucht im Enron-Skandal einen größeren Zusammenhang.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar, Cinespace; BHV: Apollo; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX

Domino USA 2005, R: Tony Scott, D:Keira Knightley, Edgar Ramirez

„Domino Harvey bildet mit den beiden Raubeinen Ed und Choco eine Kopfgeldjäger-Patchwork-Familie aus der Hölle. Gemeinsam glauben sie sich unbesiegbar, bis ihnen ein scheinbar normaler Auftrag als brisanter Inside Job mitten in die überraschten Gesichter explodiert. Scott lässt es mal wieder ordentlich krachen und übersetzt die komplexe Geschichte in einen sprunghaften Bilderwirbelsturm. Nebenher gelingt ihm damit ein angenehm selbstironischer und respektloser Beitrag zum Action-Genre.“ (tip) HB:CinemaxX, CineStar; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

Der Duft von Lavendel Großbritannien 2004, R: Charles Dance, D: Judi Dench, Maggie Smith

“In einer stürmischen Nacht im Jahre 1936 finden Ursula Widdington und ihre distinguierte Schwester Janet einen bewusstlosen jungen Mann und nehmen ihn bei sich auf. Für Ursula ist es Liebe auf den ersten Blick. Der junge Mann, ein Pole, ahnt davon nichts und überbrückt die Sprachbarriere mit Musik. Melancholisch-romantisches Drama mit den ,Grandes Dames‘ des britischen Kinos vor der pittoresken Kulisse der Küste Cornwalls.“ (Rheinischer Merkur) HB: City

E

Erik im Land der Insekten Niederlande/Deutschland 2005, R: Cecilie Levy, D: Jasper Oldenhof, Anne-Mieke Ruyten

„Auf Fingerkuppengröße verkleinert, erlebt der zehnjährige Erik Abenteuer im Insektenland und lernt dabei auch einiges für sein eigenes Leben. Dass der Film die Insekten von Erwachsenen in Kostümen darstellen lässt, ist angesichts der Entwicklung der Computertechnik eine kühne Entscheidung, die für die Zuschauer gewöhnungsbedürftig ist. Zum Bühnenhaften kommt eine gelegentlich zu starke pädagogische Note. Dennoch ein origineller Film.“ (tip) OL: Casablanca; DEL: MaxX; H: Kino am Raschplatz

Es ist ein Elch entsprungen Deutschland 2005, R: Ben Verbong, D: Marion Adorf, Anja Kling

„Es ist ein Elch entsprungen“ zeigt, was passiert, wenn es den Weihnachtsmann vor Heiligabend mit seinem Schlitten aus der Kurve trägt: Mario Adorf irrt graumeliert und mit echtem Bart durch die Gegend und sucht sein Zugtier, das aus freiem Flug in ein Haus gestürzt ist. In der Verfilmung des Kinderbuch-Bestsellers von Andreas Steinhöfel erzählt Regisseur Ben Verbong (“Das Sams“) schwungvoll von einer schönen Bescherung: Ein sprechender Elch lässt Kinderherzen höher schlagen, sein bärtiger Chef betört die Frauen, und am Ende bekommen alle ihre Geschenke noch rechtzeitig.“ (Der Spiegel) HB:CinemaxX, CineStar; OL: Casablanca; DEL: MaxX; CinemaxX

Der ewige Gärtner USA/Großbritannien 2005, R: Fernando Meirelles, D: Ralph Fiennes, Rachel Weisz

„‚Der ewige Gärtner‘ ist es gewohnt, Hecken zu beschneiden, und gerät von heute auf morgen in ein Dickicht aus Korruption und Gewalt: Ralph Fiennes spielt den britischen Diplomaten Justin Quayle, der in Kenia den mysteriösen Tod seiner Frau Tessa (Rachel Weisz) aufzuklären versucht und dabei herausfindet, dass Pharmakonzerne an der afrikanischen Bevölkerung gefährliche Medikamente ausprobieren. Dem brasilianischen Regisseur Fernando Meirelles (‚City of God‘) ist nach John Le Carrés gleichnamiger Romanvorlage ein bewegender, mitreißender Polit-Thriller gelungen. In fieberhaftem Tempo hetzt er seinen Helden durch ein mörderisches Komplott, bis der ganze Film vor Wut und Leidenschaft zu pulsieren scheint.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, CineStar; OL: Wall-Lichtspiele; H: CinemaxX Raschplatz

Der Exorzismus von Emily Rose USA 2005, R:Scott Derrickson, D: Tom Wilkinson, Laura Linney

„‚Der Exorzismus von Emily Rose‘ ergreift zwar visuell Partei für das Übernatürliche, aber Zweifel und Metaphysik halten sich im erstaunlich gelehrten Disput die Waage. Fakt ist: In New York haben seit 1995 vier katholische Priester offiziell über 40 Fälle satanischer Besessenheit untersucht. Wenn es nicht schon das Böse selbst ist, ist es zumindest das Syndrom einer neuen kollektiven Paranoia.“ (tip) HB: Cinespace; H: CinemaxX Raschplatz

F

Die Familie Stone – Verloben verboten! USA 2005, R: Thomas Bezucha, D: Sarah Jessica Parker, Diane Keaton

„‚Die Familie Stone‘ ist eine dieser Kino-Sippen, in der sich alle furchtbar gern haben und jeder Eindringling automatisch zum Feind erklärt wird. Hier ereilt das Schicksal die tatsächlich unsympathische Meredith, die von ihrem schmucken Freund Everett zum großfamiliären Weihnachtsrausch geschleift wird. Besonders Mutter Stone ist nicht erfreut; das Duell Parker gegen Keaton schenkt der Festtagskomödie in der ersten Hälfte ein paar komische Momente. Dann gerät alles außer Kontrolle: Merediths Schwester taucht auf und stiftet Verwirrung, eine Familientragödie harrt der Enthüllung, der schwule und taubstumme Sohn und sein schwarzer Freund werden beim Dinner bösen Vorurteilen ausgesetzt – und der Film wird seinem dümmlichen Untertitel (‚Verloben verboten!‘) gerecht.“ (Der Spiegel) HB: Cinespace, Cinestar; H: CinemaxX Raschplatz

Flight Plan – Ohne jede Spur USA 2005, R: Robert Schwentke, D: Jodie Foster, Peter Sarsgaard

„Eine junge Mutter, deren Mann plötzlich ums Leben gekommen ist, vermisst ihre sechsjährige Tochter in einem zweistöckigen Riesenflugzeug und gerät in Panik, als Crew und Passagiere sie glauben machen wollen, das Kind sei nie an Bord gewesen. Der schwache und unglaubwürdige Plot dient als Vorwand für einen virtuos inszenierten Thriller, in dem sich die Technik – des Flugzeugs und der Filmemacher – als alleiniger Zweck verselbständigt.“ (filmdienst) HB: City

The Fog– Nebel des Grauens USA 2005, R: Rupert Wainwright, D: Tom Welling, Maggie Grace

„Remake des gleichnamigen Schockers von John Carpenter. Zum 100-jährigen Bestehen des Küstenstädtchens Antonio Bay kündigen sich ungebetene Gäste an: die Geister jener ermordeten, deren Schiff die vier Gründerväter einst in Brand setzten. Doch davon ahnen die Bewohner nichts. Sie wundern sich bloß über den eigentümlichen Nebel, der auf ihre Stadt zuwabert.Sicher ist der Film leidlich gruselig. Jedoch nicht wegen der gut abgehangenen Wasserleichen, des beeindruckenden Großeinsatzes von Nebelmaschinen und der nervösen Kamera, sondern wegen der Verschlimmbesserungen, die dem Drehbuch widerfuhren. Damit schuf ‚Stigmata‘-Regisseur Rupert Wainwright lediglich zielgruppengerechtes Teenie-Theater – noch dazu mit einem enttäuschenden neuen Ende. (Cinema) HB:Cinestar, Cinespace; DEL: MaxX; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

G

Gabrielle - Liebe meines Lebens Frankreich/Italien 2005, R: Patrice Chéreau, D: Isabelle Huppert, Pascal Gregory

“Kostüm- und Beziehungsdrama über das ewige Unverständnis zwischen den Geschlechtern in der Belle Epoque. Nach harten Gegenwartsfilmen wie ,Sein Bruder‘ oder ,Intimacy‘ kehrt Patrice Chéreau zum Period-Piece zurück. Ein Kammerspiel für Kenner, das seinen spröden Reiz nur langsam entfaltet, aber dann gnadenlos das Lieblosigkeitsalphabet durchbuchstabiert.“ (Blickpunkt:Film) HB; Atlantis; H: Kino am Raschplatz

Die Geisha USA 2005, R: Rob Marshall, D: Zhang Ziyi, Michelle Yeoh

„Zum Niederknien schön ist Rob Marshalls (‚Chicago‘) Verfilmung des Bestsellers von Arthur Golden, die lange als Regieprojekt für Steven Spielberg gedacht war, jetzt aber in Marshall den idealen Regisseur gefunden hat: Dessen instinktives Verständnis für Bewegung, Choreographie und Design sind optimal für diese zunächst tragische, aber letztlich doch majestätische Ballade, die einen Einblick in eine fremde Welt gestattet. Mit Zhang Ziyi, Michelle Yeoh und Gong Li konnten drei der führenden asiatischen Schauspielerinnen für die Hauptrollen gewonnen werden.“ (Blickpunkt:Film) HB:CineStar; OL: CinemaxX; H: CinemaxX

Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschland 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni / Originalfassung mit Untertiteln

“Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst – und des Kinos.“ (tip) HB:City

Gespenster Deutschland 2005, R: Christian Petzold, D: Marianne Basler, Julia Hummel

“Françoise stahl man vor vielen Jahren ihr Baby in einem Supermarkt. Sie hat den Verlust nie verwunden. Immer wieder glaubt sie, in jungen Frauen ihr Kind wiederzuerkennen. Auch in Nina, einer sozialen Außenseiterin, die in einem betreuten Wohnheim lebt. Eine Freundin findet Nina in der Diebin Toni, doch die ist alles andere als selbstlos. Ein spröder, langsam erzählter Film über Entfremdung und Einsamkeit.“ (Rheinischer Merkur) HB:City

Get Rich or Die Trying USA 2005, R: Jim Sheridan, D: 50 Cent, Joy Bryant

„Nach Eminem zieht Buddy 50 Cent nach – und bringt seine Lebensgeschichte ins Kino. Dazu spielt er selbst die Rolle seines Film-Alter-Egos Marcus. Der ist ein früh Verwaister, der es in einem New Yorker Verlierer-Viertel zunächst mit der üblichen Kriminellenkarriere als Dealer versucht. Als er eines Tages niedergeschossen wird, sattelt Marcus um und wird welterfolgreichster Rapper. Obwohl es seine eigene Geschichte ist, spielt 50 Cent sie sonderbar reglos.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar, Cinespace; DEL: MaxX; OL: CinemaxX, H: CinemaxX Nikolaistraße

Good Woman – Ein Sommer in Amalfi USA/Italien 2004, R: Mile Barker, D: Helen Hunt, Scarlett Johansson

„Während der Großen Depression in den 1930er-Jahren flieht eine mittellose amerikanische Lebedame nach Europa und schleicht sich mit List und Esprit im italienischen Badeort Amalfi in die besseren Kreise ein. Verfilmung des erfolgreichen Theaterdebüts von Oscar Wilde als melancholische Komödie. Da die sozialen Wurzeln des Stücks nicht bloßgelegt werden, frönt der Film als betuliches Ausstattungsstück eher dem rein Dekorativen.“ (filmdienst) HB: Cinema; H: Kino am Raschplatz

H

Hababam Sinifi 3.5 Türkei 2005, R: Ferdi Egilmez, D: M. Ali Erbil, Seda Sayan / Originalfassung mit Untertiteln

„In dieser Fortsetzung der erfolgreichsten Komödie des türkischen Kinos heiratet der Schulmeister Deli Bedri eine schöne Frau, die auch einen Sohn hat. Obwohl die liebenswürdigen und chaotischen Schüler der Hababam Klasse erhoffen, dass Bedriye ihre neue Komplizin gegen den exzentrischen Schulmeister sein würde, stellen sie in Kürze fest, dass Bedriyesie sogar eine noch gefährlichere Rivalin ist als der emotionelle Bedri, der Irre.“ (Kulturinfo.ch) HB: CinemaxX, CineStar (OmU); H: CinemaxX Nikolaistraße (OmU)

Harry Potter und der Feuerkelch USA 2005, R: Mike Newell, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„In seinem vierten Schuljahr muss der berühmteste Zauberlehrling der Welt bei einem gefährlichen magischen Turnier mitstreiten. Dabei bekommt er es nicht nur mit einem Verräter, sondern auch mit den Unbilden der Pubertät zu tun. Und als wäre das nicht genug, arbeitet Harrys Todfeind Lord Voldemort auch noch an seiner Wiederauferstehung. Mit sicherer Hand hat Mike Newell die mäandernde Geschichte der 700-Seiten-Vorlage kondensiert: Zwar sind dabei einige liebgewordene Nebenhandlungen auf der Strecke geblieben, doch die aparte Düsternis der vierten Potter-Adaption macht den Verlust schnell vergessen.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX, Apollo Studio

Heidi Deutschland/Kanada/USA 2005, R: Alan Simpson

„Eine weitere Zeichentrick-Adaption des Kinderbuches von Johanna Spyri. Die uncharmante Neuverfilmung ist Fernsehware mit hässlichen Hintergrundanimationen, wenig einfallsreich am Computer gebastelt, dazu simpel dramatisiert und ohne jede Komplexität in der Figurenzeichnung, also der japanischen Referenz in jeder denkbaren Hinsicht unterlegen.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar, Cinespace

Heimspiel 24: Die Vergessenen der Al-Zahara Bremen 2005, R: Knud Vetten, Andreas Wenderoth

„Premiere des Dokumentarfilms von Knud Vetten und Andreas Wenderoth. Subhe Abdullah Moosa und Adel Jewad Kadem aus dem Irak bewachen fast zwei Jahre einen stillgelegten, maroden irakischen Frachter in Bremerhaven. Jetzt kehren sie in ihre Heimat zurück, die während ihrer Abwesenheit von einem Krieg erschüttert wurde. Nichts ist mehr, wie es war.“ (Filmbüro Bremen) HB:Schauburg

Der Herr der Diebe Deutschland 2005, R: Richard Claus, D: Aaron Johnson, Jasper Harris

„Der erste Spielfilm nach einer Vorlage der Bestsellerautorin Cornelia Funke erzählt eine märchenhafte Robin-Hood-Geschichte: Ein 15-Jähriger kommandiert eine Bande von Kindern, die böse Reiche beklauen, um sich selbst zu helfen. Doch als zwei Waisenkinder zu der Gruppe stoßen, die auf der Flucht vor ihren Pflegeeltern und einem Privatdetektiv sind, gerät die infantile Gauneridylle in Gefahr. Der rührselig-phantastische Stoff, von Regisseur Richard Claus mit aller gebotenen Harmlosigkeit inszeniert, dürfte vor allem jungen Zuschauern gefallen, denen der letzte „Harry Potter“ zu grausam war. (Der Spiegel) HB: Schauburg, CinemaxX, Cinestar, Cinespace; OL: CinemaxX, Wall Lichtspiele; BHV: Apollo; H: CinemaxX

J

Jarhead – Willkomen im Dreck USA 205, R: Sam Mendes, D: Jake Gyllenhaal, Peter Sarsgaard

„Kongeniale Verfilmung des abgründigen Bestsellers ‚Jarhead‘ über den ersten Golfkrieg. ‚Jarhead‘ erzählt die Geschichte des Marines Anthony Swofford (Jake Gyllenhaal) von der Grundausbildung bis zum Ende des ersten Golfkriegs 1991. Die erste Hälfte zerlegt mit tödlicher Komik und hochgradigem Sadismus eine ins Leere laufende Militärmaschinerie. In der zweiten Hälfte marschiert Swoffords Scharfschützen-Platoon durch eine apokalyptische Wüsten- und Kriegslandschaft. (tip) HB: CinemaxX, CinespaceCineStar; DEL: MaxX; OL: CinemaxX; H: CinemaxX

K

King Kong Neuseeland/USA 2005, R: Peter Jackson, D: Naomi Watts, Adrien Brody

„Es gelingt Peter Jacksons überlanger (dreistündiger) 200-Millionen-Dollar-Farbversion, dem Mythos Ehre – und das Camp-Remake von 1976 vergessen zu machen: Die Saurierwelt der unerkundeten Totenkopf-Insel ist virtuos animiert, das New York der Depressionszeit atemberaubend rekonstruiert und das Finale – wenn das Biest die schöne Naomi Watts hoch aufs Empire State Building entführt – schlicht mitreißend. Herzzerreißend. Diese Affenliebe ist die berührendste Hollywood-Lovestory seit ‚Titanic‘.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; DEL: MaxX; OL: CinemaxX; H: CinemaxX

Kiss Kiss, Bang Bang USA 2005, R: Shane Black, D: Downey Robert Jr., Val Kilmer

„Robert Downey Jr. spielt den kleinen Gelegenheitsdieb Harry Lockhart, der beim Plündern eines Spielwarengeschäftes in Hollywood ertappt wird, in ein Film-Casting flüchtet und prompt für die Rolle eines Privatdetektivs engagiert wird. Bei der Vorbereitung auf den Film hilft ein echter Detektiv. Eine etwas zu verknotete Krimikomödie mit gut gelaunten Stars, die gern ein sarkastisches Statement über die Traumfabrik abgeben würde.“ (Tip) HB: City (auch OV)

Der kleine Eisbär 2 – Die geheimnisvolle Insel Deutschland/USA 2005, R: Thilo Rothkirch Graf, De Piet Rycker

„Die beliebten Bilderbuchgeschichten vom kleinen Eisbären Lars aus der Feder von Hans de Beer eroberten 2001 zum ersten Mal das Kino. Nun folgt das zweite Abenteuer des knuddeligen Polarbewohners: Beim Versuch, ihren Pinguin-Freund aus einer misslichen Lage zu befreien, landen Lars und seine Gefährten auf den Galapagos-Inseln, wo sie einem prähistorischen Riesenfisch die Freiheit wiederschenken wollen. Äußerst gelungener, humorvoller Zeichentrickspaß, der ganz auf die Aufnahmefähigkeit seiner jüngsten Fans zugeschnitten ist und seine Botschaft von der Kraft der Freundschaft mit Charme, Poesie und Humor präsentiert.“ (Rheinischer Merkur) HB: CinemaxX, CineStar; H: CinemaxX

L

Ladybird, Ladybird Großbritannien 1994, R: Ken Loach, D: Crissy Rock, Vladimir Vega / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern gerät nach einem Unglück, bei dem eines der Kinder schwer verletzt wird, in Konflikt mit den englischen Behörden, die ihr das Sorgerecht aberkennen. Auch zwei weitere Kinder, die einer neuen Beziehung entstammen, werden ihr fortgenommen. Dennoch ist die Frau fest entschlossen, für ihr Mutter- und Familienglück zu kämpfen. Ein nach einem tatsächlichen Fall stark gefühlsbetont gestalteter Film, der weniger an einer Analyse des sozialen Umfelds und des persönlichen Hintergrunds interessiert ist als am Schicksal einer von ihrem Milieu gezeichneten Frau. Vor allem auch schauspielerisch beachtlich, wenn auch mitunter quälerisch auf die Spitze getrieben.“ (Lexikon des internationalen Films) HB:Kino 46

Der letzte Trapper Frankreich/Kanada 2004, R: Nicolas Vanier

„Norman Winther ist einer der letzten Fallensteller, der in den Rocky Mountains auf althergebrachte Weise lebt: in einsam gelegenen Holzhütten, die er sich regelmäßig in neuen Jagdrevieren baut, ohne Strom und fließend Wasser. Dort, im Nordwesten Kanadas, stellt er sich mit seiner indianischen Frau Nebraska dem Überlebenskampf in der wilden Natur Der Film beobachtet das Trapper-Paar über ein ganzes Jahr, wobei die großartigen Landschaftsaufnahmen allein schon das Eintrittsgeld wert sind. Allerdings hat der Regisseur Nicolas Vanier die dokumentarischen Beobachtungen durch Spielszenen ergänzt, was das Vergnügen trübt. Denn die inszenierten Sequenzen wirken in dem Naturspektakel derart hölzern und deplatziert, dass sie gegenüber dem majestätischen Rest wie Fremdkörper erscheinen.“ (Cinema) HB:Cinema; H: CinemaxX Nikolaistraße

Lücke im System Schweiz/Deutschland 2004, R: Romed Wyder, D: Vincent Bonillo, Francois Nadin

„Zwei junge Schweizer wollen mit einem neu entwickelten Computervirus den Weltwirtschaftsgipfel in Genf boykottieren. Nach einem Unfall erwacht einer von ihnen auf der Intensivstation eines Krankenhauses, wobei ihm jede Erinnerung an die letzten drei Tage fehlt. Bei Versuch, die Gedächtnislücke zu rekonstruieren, liefert er sich einem Gestrüpp von Vermutungen und Verdächtigungen aus, das immer bedrohlichere Dimensionen annimmt. Spröde erzählter, sprunghaft und mit grobkörnigen Bildern entwickelter Verschwörungsthriller, der das viel versprechende Potenzial der Erzählung nur unzureichend nutzt.“ (filmdienst) HB: City

M

Das Mädchen mit dem Perlenohrring Großbritannien/Luxemburg 2003, R: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin Firth

Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Aber wer mag die junge, zugleich so unschuldig und sinnlich wirkende Frau gewesen sein? Die Schriftstellerin Tracy Chevalier hat sich für ihren Bestseller über die Entstehung des Werkes eine Geschichte ausgedacht. Die Titelheldin ihres Buches ist Griet, eine Dienstmagd im Hause Vermeers. Der Roman schlittert oft um Haaresbreite am kitschigen Melodram vorbei. Umso erstaunlicher ist es nun, wie gut der Film die Stimmung des Gemäldes einfängt. Beide sind ruhig, kontemplativ, gedämpft. (hip) HB:Gondel

Mad Hot Ballroom USA 2005, R: Marilyn Agrelo

„Sie sind erst elf Jahre alt, und doch merken sie, dass sich plötzlich in ihrem Leben eine Menge ändert. Sie haben sich nämlich zu einem Tanzwettbewerb angemeldet, der alljährlich unter den New Yorker Schulen ausgetragen wird. Also lernen sie Merengue, Tango, Rumba und Foxtrott, aber sie lernen noch viel mehr. Viele Schüler kommen nämlich aus ziemlich schwierigen Familienverhältnissen, haben arme oder alleinerziehende Eltern, von denen viele aus der Dominikanischen Republik stammen. Einige von ihnen beherrschen die englische Sprache noch nicht. Regisseurin Marilyn Agrelo begleitet die Schüler in ihrer vor Lebensfreude sprühenden Dokumentation „Mad Hot Ballroom“ bei ihren ersten unsicheren Schritten, zeigt, wie sie Ehrgeiz, Selbstbewusstsein und Teamgeist entwickeln – und tanzen. Zwischen den Tänzen reden die Kids über die kleinen und großen Dinge des Lebens. Und dazu gibt es auch noch gute Musik.“ (Hamburger Abendblatt) HB: City

Match Point USA 2005, R: Woody Allen, D: Scarlett Johannson, Mathew Goode

„Einem jungen Engländer gelingt trotz geschliffener Umgangsformen und einem eisernen Willen nicht der gesellschaftliche Aufstieg. Durch seine Tätigkeit als Tennistrainer lernt er eine junge Frau aus bestem Haus kennen und kann sich ihre Zuneigung sowie die Protektion ihrer Eltern sichern. Seine ehrgeizigen Pläne werden gefährdet, als er sich in eine glücklose amerikanische Schauspielerin verliebt. Woody Allens Film beginnt als elegante Gesellschaftskomödie, bevor er einen Fall ins Bodenlose beschreibt und schonungslos die Gleichgültigkeit und Grausamkeit hinter der glitzernden Fassade der High Society entlarvt. Hervorragend gespielt, reizvoll strukturiert durch pointiert kommentierende Opernarien. (filmdienst) HB:Gondel, CinemaxX; OL: Casablanca; H: CinemaxX Raschplatz

Das Meer in mir Spanien/Italien 2004, R: Alejandro Amenábar, D: Javier Bardem, Belén Rueda

“Der Film beruht auf der Lebensgeschichte von Ramón Sampedro, der, durch einen Unfall vollständig gelähmt, jahrelang juristisch und in Publikationen für das Recht kämpfte, seinem Leben ein Ende setzen zu dürfen, was er schließlich mit Hilfe einer Freundin auch tat. Insgesamt plädiert das Porträt dieses Mannes dafür, dass es jedem Menschen zustehe, selbst über sein Leben und seinen Tod zu entscheiden, zeigt aber auch Gegenpositionen, weshalb der Film kein Manifest für Euthanasie ist, sondern vielmehr ein Versuch, sich auf differenzierte Weise dem Thema der aktiven Sterbehilfe zu stellen.“ (film

O

Oliver Twist Großbritannien/Tschechien, Frankreich/Italien 2005, R: Roman Polanski, D: Barney Clarke, Ben Kingsley

„Charles Dickens‘ Roman um den Waisenjungen Oliver Twist ist nicht nur als Buch ein Klassiker, sondern wurde bereits auch mehrfach verfilmt. Nun schuf Altmeister Roman Polanski (‚Der Pianist‘) eine neue Filmversion der Abenteuer des kleinen Oliver, der im viktorianischen London in die zweifelhafte Obhut des Juden Fagin gerät und von diesem als Taschendieb auf Beutezüge geschickt wird, bis ihn wohlmeinende Menschen aus seiner misslichen Lage erretten. Der Film beeindruckt durch die Intensität, mit der Olivers erbärmliches Leben dargestellt wird. Rassistische Klischees in der Darstellung des Juden Fagin, in früheren Adaptionen oft ein Problem, werden vermieden, dafür gelingen dem Film intensive Sinnbilder für den Kampf ums Überleben. (Rheinischer Merkur) HB: Schauburg; OL: Wall-Lichtspiele; H: Hochhaus Lichtspiele

Organize Isler – Krumme Dinger am Bosporus Türkei 2005, R: Yilmaz Erdogan, D: Yilmaz Erdogan, Demet Akbag / Originalfassung mit Untertiteln

„‚Krumme Dinger am Bosporus‘ ist eine temporeiche Gangsterparodie um die krummen Dinger eines Gebrauchtwagenhehlers aus der Türkei, inszeniert mit schräg-schrulligen Charakteren, aberwitzigen Kamerafahrten, reichlich schwarzem Humor und Ironie von Erfolgsregisseur Yilmaz Erdogan (‚Vizontele‘). Wie in seinen vorigen Filmen gelingt es Erdogan auch diesmal, ernsten Themen ihre komische Seite abzugewinnen.“ (Blickpunkt:Film) HB: Cinemaxx, Cinestar (OmU) H: CinemaxX Nikolaistraße (OmU)dienst) DEL: MaxX

P

Pat Garrett jagt Billy the Kid USA 1972, R: Sam Peckinpah, D: James Coburn, Kris Kristofferson

Einer der berühmtesten, aber auch umstrittensten Western von Peckinpah. Elegisch lang stirbt hier jeder Westernheld, zurück bleiben nur Geier, sowohl die echten wie auch die menschlichen. Kristofferson und Coburn wurden nach diesem Film unter Westernfans die ultimativen Verkörperungen von „The Kid“ und Garrett; Bob Dylan produzierte einen herrlichen Soundtrack, u.a. mit dem Song „Knocking on Heaven‘s Door“. Leider spielt Dylan auch die Nebenrolle eines linkischen, messerwerfenden Schmieds, und verdarb dadurch fast noch den ganzen Film. (hip) HB:Kino 46

R

Die Reise der Pinguine Frankreich 2004, R: Luc Jacquet

„Der Überraschungserfolg des Jahres kommt aus Frankreich – eine spektakuläre Expedition zu den heldenhaften Kaiserpinguinen der Antarktis. Nie gesehene Bilder aus dem ewigen Eis rauben den Atem und gehen zu Herzen. Denn der Lebenszyklus der Kaiserpinguine, die Unfassbares auf sich nehmen, um sich zu paaren, ein einziges Ei zu legen und hart an der Grenze zum Hungertod ihr Küken aufzuziehen, ist eine Tragikomödie epischer Größe. Putzig? Ja. Bewegend? Und wie. Sentimental? Kann sein. Hinterher hält man Pinguine für die besseren Menschen. Weil sie für ihre Familie durch die Hölle gehen. Klaglos.“ (Cinema) HB: CinemaxX, Cinespace; OL: Casablanca; H: CinemaxX Raschplatz

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln

“Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Education-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) HB: City

S

Solange du da bist USA 2005, R: Mark Waters, D: Reese Witherspoon, Mark Ruffalo

„David liegt gemeinsam mit dem Phantom einer Koma-Patientin auf dem Bett und denkt an Sex. Sex mit dem Geist der Koma-Patientin. Doch zur körperlichen Vereinigung benötigt man nun einmal auch den Körper. Also muss der Geist von Elizabeth wieder hinein in seine fleischliche Hülle. Was mit entsprechenden Verwicklungen verbunden ist. Freunden des Cinéma vérité wird dieser Film möglicherweise nicht gefallen. Alle anderen sehen eine romantische Fantasy-Komödie, in der Regisseur Mark Waters Mut zum weitgehend unbeschwerten Blödsinn beweist und charmanten Humor mit einem Schuss wohldosierter Sentimentalität paart.“ (tip) HB: Cinespace

Sommer vorm Balkon Deutschland 2005, R: Andreas Dresen, D: Inka Friedrich, Nadja Uhl

„‚Und es war Sommer...‘: Zur Musik von Siebziger-Jahre-Schlagern entfaltet Regisseur Andreas Dresen die Geschichte der Freundinnen Nike und Kathrin. Nike ist Krankenpflegerin und selbstbewusst; trotzdem bringt die Liebe zu einem LKW-Fahrer ihr Leben aus der Bahn. Kathrin hat einen Sohn und ist seit einiger Zeit arbeitslos; ihr Alkoholkonsum droht außer Kontrolle zu geraten. Dresen erzählt mit Humor von den Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Protagonistinnen, nimmt aber auch deren Nöte und Konflikte ernst. Diese Balance zwischen Komödie und Tragödie verschafft dem Film poetischen Realismus. (Rheinischer Merkur) HB: Schauburg, OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held

„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, die neben Briefen und Tagebucheintragungen in die Dialoge eingearbeitet wurden, wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) HB: City

Stolz und Vorurteil Großbritannien 2005, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, Matthew Macfadyn

“Aus Austens leichtfüßigem, hintersinnigem Roman hat die Drehbuchautorin Deborah Moggach ein melancholisches Drama in Moll gemacht, und der Regisseur Joe Wright vermag es nicht, die falsche Tonlage zu verhindern, bekennt er doch, den Roman nie gelesen zu haben.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: City

T

Tim Burton‘s Corpse Bride USA/Großbritannien 2005 R: Tim Burton

“Hochzeitsschwüre sind eine ernste Sache. Victor lernt das auf makabre Weise, als er sich in einem düsteren Wald, wo er sich auf die Trauung mit Victoria vorbereitet, unversehens als Bräutigam einer ,Leichenbraut‘ wiederfindet und von dieser ins Totenreich verschleppt wird. Trotz seines anfänglichen Entsetzens kommen sich Victor und seine unheimliche Frau, die durch ein tragisches Schicksal zu Tode gekommen ist, langsam näher, und die Einwohner des Orkus entpuppen sich als wesentlich fideler als die Lebenden. Nichtsdestotrotz sehnt sich Victor zurück - und nach seiner Victoria. ,The Corpse Bride‘ ist nach ,Nightmare Before Christmas‘ Tim Burtons zweiter Puppenfilm, und wieder vollbringt er mit der Stop-Motion-Animation wahre Wunder und lässt ein Feuerwerk an phantastischen Einfällen los.“ (Rheinischer Merkur) HB: City; H: Apollo

Touching Politics Programm 4 & 5

„Im Archiv der Freunde der Deutschen Kinemathek in Berlin befindet sich eine umfangreiche Sammlung historischer und zeitgenössischer Filme, die sich durch ihre unkonventionellen und künstlerischen Formen wie auch durch ihre größtenteils politischen und sozialen Themen auszeichnen. Florian Wüst, Künstler und Kurator für experimentellen Film und Videokunst mit internationalem Betätigungsfeld, hat daraus fünf Programme zusammengestellt, von denen er drei bereits im letzten Jahr im Kino 46 vorgestellt hat. Auch die letzten beiden Teile seiner Auswahl sind eine beispielhafte Synthese von künstlerischer Vision und politischem Engagement, von persönlichem Anliegen und formaler Brillanz.“ (Kommunalkino) HB:Kino 46

W

Wächter der Nacht Rußland 2004, R: Timur Bekmambetow , D: Konstantin Khabensky, Wladimir Menschow, Valeri Zolotukhin

„Die Nachtwache ist in diesem Film ein ziemlich harter Job, denn im Moskau von heute treiben Vampire ihr Unwesen. Die temporeiche und mit allerlei technischen Finessen aufgemotzte Inszenierung des Regisseurs Timur Bekmambetow machte dieses Fantasy-Spektakel zur erfolgreichsten russischen Produktion der vergangenen Jahrzehnte – doch die Zusammenhänge des konfusen Plots bleiben ebenso im Dunkeln wie die lichtscheuen Protagonisten.“ (Der Spiegel) HB: City

Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Großbritannien 2005, R: Steve Box, Nick Park

„Wenn Gromit die Augenbraue hebt, ist dies eine Meisterleistung in minimalistischer Schauspielkunst. Schon in den drei vorhergegangenen Kurzfilmen war es erstaunlich, wie viel Leben und Persönlichkeit die Filmemacher ihren Knetfiguren in der zeitraubenden Fleißarbeit der Stop-Motion-Technik einhauchen konnten. Die Frage war nur, ob der käsesüchtige Erfinder Wallace und sein stummer, besonnener Hund auch einen abendfüllenden Spielfilm tragen würden. Dies ist nun den beiden Regisseuren Steve Box und Nick Park eindrucksvoll gelungen, und das ist um so bemerkenswerter, weil sie das typisch britische Paar nicht amerikanisiert oder globalisiert haben, und hier mit dem gleichen, so naiv und warmherzig wirkenden, Humor arbeitet, auf dem sie ihre früheren Erfolge begründeten. Die Geschichte vom schrecklichen Riesenkaninchen wird mit soviel Fabulierfreude und Witz erzählt, dass jeder Sekunde des Films prallgefüllt mit Pointen, komischen Details und Filmzitaten ist. Von Frankenstein über King Kong bis zu den britischen Ealing-Komödien wird hier aufs Vergnüglichste die Filmgeschichte geplündert, und die Anspielungen fügen sich nahtlos in die Geschichte ein.“ (hip) HB: Cinema, CineSpace, Kino 46

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

„Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) HB: Atlantis; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

Willkommen im Club Deutschland 2005, R: Holger Borggrefe, D: Franz Joseph Dieken, Kasia Naumow

„Ein Maurer, eine Hauswirtschafterin und eine angehende Ärztin, die im selben Hamburger Mietshaus leben, verlieren am selben Tag ihre Jobs: Drei Fälle von Arbeitslosigkeit, die der Film in klassischer Parallelmontage verfolgt, wobei sich die Figuren nur selten begegnen und jede bemüht ist, ihre missliche Situation zu verbergen und zu verarbeiten. Ein trotz dramaturgischer und darstellerischer Schwächen durchgehend spannender Gegenwartsfilm, der souverän auf dem schmalen Grat zwischen Tragödie und Komik balanciert und seine Stärken in der originären Atmosphäre hat.“ (filmdienst) HB: City

Wo der Himmel die Erde berührt Deutschland 1999, R: Frank Müller / Originalfassung mit Untertiteln

„Dokumentarfilm, der die extrem bedrohte Landschaft Kirgistans und seine Bewohner porträtiert. Nachdem die Bodenschätze der zentralasiatischen Republik lange nur unsystematisch gefördert wurden, machen sich nun kanadische Bergbau-Unternehmen an deren intensive Ausbeutung. Dadurch droht das Gleichgewicht der Region ausgehebelt zu werden. Der unter Mitwirkung des Schriftstellers Tschingis Aitmatow entstandene Film zeigt beide Seiten des Status quo: großartige Landschaften mit darin nach uralten Gepflogenheiten lebenden Menschen sowie den Vormarsch des industriellen Raubbaus.“ (filmdienst) HB: Atlantis; OL: Casablanca; H: Apollo Studio

Wo die Liebe hinfällt USA 2005, R: Rob Reiner, D: Jennifer Aniston, Kevin Costner

„Rob Reiners Komödie spielt mit der Idee, dass es für die Ereignisse in dem Kinoklassiker „Die Reifeprüfung“ ein reales Vorbild gab. Über 30 Jahre später erfährt die frischverlobte Sarah, dass ihre Familie einst die Vorlage abgab für Charles Webbs Roman und Mike Nichols‘ Film. Komödienspezi Rob Reiner gibt seine Version davon, was womöglich nach der Flucht aus der Kirche, dem Ende von „Die Reifeprüfung“, passierte. Shirley MacLaine spielt als fiktiv-reale „Mrs. Robinson“ unbekümmert derb auf, kann aber nicht auffangen, dass die originelle Grundidee in einer konventionellen Romanze verpufft, der mehr Tempo und Esprit gut getan hätten.“ (tip) HB: CinemaxX; CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX, DEL: MaxX; H: CinemaxX

Z

Die zehn Gebote USA 1956, R: Cecil B. DeMille, D: Yul Brunner, Charlton Heston

„Das Leben des Propheten Moses, Israels Befreiung aus ägyptischer Knechtschaft, der Zug durchs Rote Meer und Gottes Gesetzgebung auf dem Berge Sinai als Stoff für den letzten Film des US-Regisseurs DeMille – in Breitwandformat und über dreieinhalb Stunden lang. Angeblich auf Wunsch seiner Fans inszenierte DeMille ein Remake seines Stummfilms von 1923, wobei er seiner Vorliebe für kolossale Bauten, Massenszenen und Pathos freien Lauf ließ. Ein Klassiker des Hollywood-Monumentalfilms, der einige Szenen enthält, die auch im Rückblick noch durch ihre Effekte beeindrucken.“ (Lexikon des internationalen Films) HB:Kino 46