Für die Ringe im Ring

OLYMPIA Thomas Bach erklärt seine Kandidatur und eröffnet das Rennen um die IOC- Präsidentschaft

BERLIN taz | Thomas Bach hat seine Bewerbung abgegeben. Der Anwalt, der 1976 als Fechter Olympiagold gewonnen hat, hat verkündet, dass er Präsident des Internationalen Olympischen Komitees werden möchte. Der wird am 10. September bei der IOC-Versammlung in Buenos Aires gewählt. Im Juni wird Bach, der seit 2010 Vizepräsident des IOC ist, seine Kandidatur offiziell einreichen. Das habe er dem derzeitigen Präsidenten Jacques Rogge bereits mitgeteilt, so Bach.

Bachs Kandidatur ist keine Überraschung. Schon seit Monaten macht er im Hintergrund Werbung für sich – genauso wie seine möglichen Mitbewerber, denen Bach mit seiner Ankündigung nun zuvorgekommen ist. Der 59-Jährige ist der erste Bewerber, der sein Ziel, IOC-Präsident zu werden, öffentlich gemacht hat. Die anderen werkeln weiter im Hintergrund.

Dazu gehört Richard Carrion, der für Puerto Rico im IOC sitzt und vor allem deshalb geschätzt wird, weil er für die Olympische Bewegung einen Rekord-TV-Vertrag für den US-amerikanischen Markt ausgehandelt hat: 4,4 Milliarden Dollar kassiert das IOC für die Übertragungsrechte bis 2020. Erfahrung als Organisator bringt ein anderer IOC Vizepräsident mit: Ng Ser Miang aus Singapur hat die ersten Olympischen Jugendspiele 2010 auf die Beine gestellt und ein Mega-Event daraus gemacht.

Allen anderen möglichen Kandidaten werden nur geringe Chancen auf das Präsidentenamt gegeben. Dazu gehört Wu Ching Kuo aus Taiwan, der Präsident des Internationalen Amateurbox-Verbands, der das olympische Boxen für Profis geöffnet hat, der ukrainische Stabhochsprungweltrekordler Sergej Bubka, der langjährige Chef des Zusammenschlusses Olympischen Sommersportverbände Denis Oswald aus der Schweiz sowie Nawal El Moutawakela aus Marokko, die 400-Meter-Hürden-Olympiasiegerin von 1984. ARUE