Drossel ja, Flatrate auch

TELEKOM Der Konzern will nun doch einen echten Pauschalpreis anbieten – den aber deutlich teurer

BERLIN taz | Die Deutsche Telekom lenkt ein – zumindest zum Teil. Das Unternehmen will in Zukunft nun doch echte Internet-Flatrates anbieten – also Tarife, bei denen der Kunde so viel herunterladen kann, wie er will, ohne dass sein Datenvolumen begrenzt wird. Das kündigte Telekom-Chef René Obermann am Mittwoch an. Er erwarte, dass die Kunden dafür 10 bis 20 Euro mehr zahlen müssten als heute.

Die Telekom hatte zu Monatsbeginn neue Klauseln in ihre Verträge aufgenommen, die sie berechtigen, Vielsurfern die Geschwindigkeit zu drosseln. Kritiker sahen das als Rückfall in die Anfangszeiten des Internets. Ein anderer Kritikpunkt ist allerdings nicht ausgeräumt: die Verletzung der Netzneutralität, also dem Prinzip, dass alle zu transportierenden Daten gleich behandelt werden sollen. Die Telekom hatte angekündigt, dass eigene Angebote wie etwa der Videodienst Entertain nicht von der Drosselung betroffen sein sollen. In der vergangenen Woche wurde außerdem bekannt, dass die Telekom sich auch in Verhandlungen mit Betreibern anderer Filmdienste befindet – die dann für den bevorzugten Transport ihrer Daten zahlen sollen. SVE