Bistum bedauert

MISSBRAUCH Der Skandal um sexuelle Übergriffe auf Schüler in Jesuitenschulen zieht weitere Kreise

BERLIN dpa/taz | Im Skandal um sexuellen Missbrauch von Schülern an mehreren Jesuitenschulen räumt nun auch das Bistum Hildesheim Fehler ein. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe sei einem der Täter, Pater Peter R., 1993 die Jugendarbeit verboten worden, teilte das Bistum mit. Dieses Verbot sei aber nicht konsequent durchgehalten worden. Erst 1997 sei Peter R. versetzt worden – nach dem Vorwurf weiterer sexueller Belästigungen.

Neben Peter R. hat ein weiterer Lehrer und Jesuitenpater in den 70er- und 80er-Jahren etwa 20 Schüler am Berliner Canisius-Kolleg sexuell missbraucht. Auch für Missbrauchsfälle an Schulen in Hamburg und im Schwarzwald sowie in Einrichtungen in Göttingen, Hildesheim, Chile und Spanien sollen sie verantwortlich sein.

Warum Peter R. weiterhin seelsorgerisch tätig bleiben durfte, obwohl mehrere Vorwürfe dem Bistum bekannt waren, kann sich der damalige Bischof Josef Homeyer auch nicht erklären. „Aus heutiger Sicht haben wir die Vorwürfe zu wenig ernst genommen und die Tragweite unterschätzt“, sagte Homeyer. „Ich bedaure dies zutiefst.“

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