Unseriös und hochbrisant

Jetzt prügeln alle politischen Gegner auf Bürgermeister und Finanzsenator ein. „Dilettantisch und unseriös“ hätten beide verhandelt, kommentierte gestern SPD-Parteichef Mathias Petersen den Rückzug der Bahn. Sie müssten die Verhandlungen „sofort beenden“. Von einer „schweren Schlappe“ sprach GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch. Der grüne Wirtschaftspolitiker Jens Kerstan forderte umgehend, „nun unvoreingenommen die besten Entwicklungsoptionen für die Hamburger Schlüsselunternehmen HHLA und HHA zu prüfen“. Die GAL-Vorsitzende und Haushaltsexpertin der grünen Bundestagsfraktion, Anja Hajduk, attestierte von Beust, „mit seiner eitlen öffentlichen Verhandlungsstrategie komplett gescheitert zu sein“. Der Bürgermeister habe „zwei wichtige Unternehmen zum Spielball“ gemacht, befand Hamburgs DGB-Chef Erhard Pumm, nun aber „eine schallende Ohrfeige für sein Missmanagement“ eingesteckt. Hamburgs ver.di-Chef Wolfgang Rose lästerte über das „tollpatschige Vorgehen“ des Senats, mit dem er dem Standort geschadet habe. Deutlich abgewogener fiel die Bewertung von Handelskammer-Präses Karl-Joachim Dreyer aus. Bei diesem „hochbrisanten Thema“ sei es nun wichtig, „die strategischen Optionen für HHLA und HHA besonnen zu entwickeln“, orakelte er. Dreyer hatte sich zuvor zur Verärgerung von Bürgermeister und Finanzsenator öffentlich skeptisch zu den Verkaufsplänen geäußert. SMV