Die Bahn will Jade-Port betreiben

Das Tauziehen um den Betreiber des Jade-Weser-Port geht weiter. Gegen Eurogate konkurriert eine Bahn-Tochter. Verhandlungen um die HHLA für gescheitert erklärt

Bremen taz ■ Nachdem im August die Ausschreibungsfrist für die Betreiberkonzession des Jade-Weser-Ports abgelaufen ist, wird die Entscheidung für einen Terminalbetreiber vermutlich bis Ende des laufenden Quartals fallen. Dies gab der Staatsrat im Wirtschaftsressort, Uwe Färber, auf der gestrigen Sitzung des Hafenausschusses der Bürgerschaft bekannt.

Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden Martin Günthner (SPD) haben sich neben dem halbstaatlichen Bremer Terminalbetreiber „Eurogate“ auch die zur bahneigenen „Stinnes Spedition“ gehörige „Rhenus Logistics“ aus Dortmund beworben.

SPD-Politiker Wolfgang Grotheer zeigte sich in diesem Zusammenhang „verständnislos“ gegenüber den Äußerungen des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU). Dieser hatte im Dezember für Irritationen gesorgt, als er einen Einstieg der Bahn bei der Hamburger Hafengesellschaft HHLA befürwortet hatte. Nach übereinstimmender Einschätzung Bremer Politiker würde ein solche Beteiligung zu Wettbewerbsverzerrungen führen und mittelfristig das Jade-Weser-Port Projekt gefährden. Der Hafenneubau ist ein bremisch-niedersächisches Gemeinschaftsprojekt.

Wirtschaftsstaatsrat Färber gab sich gestern zugeknöpft und verweigerte jede Stellungnahme zum Zick-Zack-Kurs des niedersächischen Projektpartners. Am Nachmittag wurde bekannt, das nach dem Aus für den Umzug des Konzernsitzes der Bahn AG von Berlin nach Hamburg auch die Gespräche um die Beteiligung an der HHLA für gescheitert erklärt wurden. cja