MERKELS WORTE

„Ich halte die Bekämpfung des Terrorismus für schwieriger als die Auseinandersetzung mit dem Kalten Krieg. […] Im Zusammenhang mit dem Terrorismus haben wir es mit Akteuren zu tun, denen das eigene Leben, die Würde des einzelnen Individuums im Vergleich zu vermeintlich höheren Dingen nichts wert ist. In der Kombination von individuellem Agieren und staatlichem Geltenlassen ergibt sich eine Herausforderung für westliche offene Gesellschaften, die uns auch noch schwierigste Probleme auferlegen wird. Bei der Auseinandersetzung mit dieser Frage gibt es Licht- und Schattenseiten. Das muss man ganz klar sagen. […]

Wir haben auch unterschiedliche Meinungen. Was ist die Rolle der Vereinten Nationen? Ich glaube, hierüber gibt es grundsätzliche Unterschiede. Ich glaube, dass wir alles dafür tun sollten, dass internationale Organisationen, wann immer möglich, Legitimationen für bestimmte Verhaltens- und Handlungsweisen bilden. Wenn das nicht der Fall ist – ich habe mit Bedacht das Beispiel Balkan genannt –, dann muss man sich Wertegemeinschaften suchen, in denen man das einfacher kann. Dafür bin ich schon zu haben.“