Brandursache ungeklärt

KENNEDYBRÜCKE Obdachlose wurden seit Tagen bedroht, Polizei fehlen Hinweise auf Brandstiftung

Nach dem Brand der Zelte von Obdachlosen unter der Kennedybrücke gibt es der Polizei zufolge keine konkreten Hinweise auf Brandstiftung. Zwar hätten die Ermittler Gaskocher und Gasheizer gefunden, aber keine Brandbeschleuniger, sagt Polizeisprecher Holger Vehren.

Am frühen Samstagmorgen hatten Passanten das Feuer bemerkt und die Feuerwehr gerufen. Verletzt wurde niemand, da die Zelt-Bewohner das Lager bereits am vergangenen Mittwoch verlassen hatten. „Wir haben die Zelte geräumt, weil uns die Drohungen einer Gruppe Jugendlicher zu weit ging“, sagt Andreas Schmidt*, einer der Zelt-Bewohner. Die Jugendlichen hätten genau eine Woche vor dem Brand angedroht, die Zelte unter der Brücke anzuzünden, sagt der 46-Jährige. Außerdem hätten sie angekündigt, von den Obdachlosen Schutzgeld eintreiben zu wollen.

Den entstandenen Schaden schätzt Schmidt auf rund 5.000 Euro. „Das ist das, was die vier abgebrannten Zelte, Schlafsäcke und Isomatten gekostet haben“, sagt er. Alles was er jetzt noch besitzt, passe in einen Rucksack.

Schmidt hatte schon vor dem Brand bei der Polizei eine Anzeige wegen Körperverletzung, Vandalismus und Bedrohung erstattet. „Unsere Sachen wurden geklaut und in die Alster geworfen“, sagt er. Bereits vor einem Jahr kam es zu einer Körperverletzung, einer der Jugendlichen habe ihm die Lippe blutig geschlagen. Die Polizei ermittelt weiter wegen der angezeigten Bedrohung.  LKA

* Name geändert