Keine Verunstaltung

NACHHALTIG Das lange Warten auf ein weiteres Windrad in Pankow vor dem Verwaltungsgericht

„Das Windrad verunstaltet das Landschaftsbild.“ Dieses letzte Argument vom Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Maximilian Schulz-Kersting, gegen Berlins zweites Windrad sorgte am Mittwoch für Heiterkeit im Saal des Verwaltungsgerichts. Der vorsitzende Richter Michael Richter zählte auf: „In Sichtweite in Brandenburg stehen bereits fünf Windräder. Da sind viele Hochspannungsleitungen, da ist die vielbefahrene Bundesstraße. Da wird kein schützenswertes Landschaftsbild verunstaltet.“

Eine Feststellung ganz im Sinne des Klägers, der Bernauer Firma NEB GmbH & Co. KG, 2008 habe die NEB die Baugenehmigung für das Windrad beantragt, sagte deren Geschäftsführer Frank Vach. Aber das Umwelt- und Naturschutzamt der Pankower Bezirksverwaltung verschleppe die Entscheidung. Vor eineinhalb Jahren habe die NEB den Senat als übergeordnete Behörde verklagt, so Vach.

Anscheinend kann der Senat das Umweltamt Pankow nicht zwingen, den erforderlichen Bescheid zu verfassen. Das Gericht fällte kein Urteil, sondern verfasste ein Protokoll, in dem sich beide Seiten wohlwollend versichern, die Sache bis zum 30. September zu einem Ende zu bringen. Dieses Protokoll soll nun den nötigen Druck aufbauen, damit das Pankower Umweltamt eine Entscheidung für das Windrad fällt. COT