Festival
: Gescheitert

Zum fünften Mal geht ein Festival auf Tournee, dass sich dem Scheitern gewidmet hat. Eigentlich ja nichts, womit man sich gern der Öffentlichkeit präsentiert. Dennoch haben in den letzten Jahren genug Filmemacher diesen Schritt nicht gescheut, auf diesem Wege Filme zugänglich zu machen, die mit hohem Anspruch begonnen wurden, aber einfach nicht dort landeten, wo sie landen sollten: beim Fernsehen, im Kino oder auf einem Festival. Oder sie handeln vom Scheitern. Allerdings: Erfolg ist nicht gleich ein Qualitätsurteil. Schließlich misst sich der an einem formulierten Ziel. Und dem kann nicht nur die eigene Mangelhaftigkeit im Weg stehen, sondern auch vernichtender Kritikertadel oder Desinteresse des Publikums, das vielleicht erst viel später die Größe eines Werks erkennt. Weshalb das Festival des gescheiterten Films auch keine Altlastenhalde ist. Wie auch der beträchtliche Erfolg beweist, den diese Feier des Scheiterns beinahe paradoxerweise hat. Vielleicht weil das Festival weniger durch Megastars glänzt, sondern zugleich „Experiment, Widerstand, Subversion und verdammt unterhaltsam“ ist, wie die Festivalmacher angeben.

■ heute, Samstag, 20.30 Uhr, Kino 46