galerienspiegel
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Bert Brüggemann – Flüchtige Orte: Nichts wird bleiben, wie es war, aber alles soll schöner werden, als es ist: Eine schöne neue Welt zu propagieren werden Initiatoren und Organisatoren der HafenCity nicht müde – je weniger, desto stärker die Bauarbeiten fortschreiten. Ob sich aber aus unspektakulären, nur auf Zeit dort lagernden Alltagsgegenständen nicht doch Ästhetik ziehen lässt, hat Bert Brüggemann, seit den 70ern in Hamburg ansässig, in etlichen Fotos untersucht, die er anlässlich des Theaterprojekts „Jahrmarkt des Abschieds“ gefertigt hat. Letzteres zählte zu jenen Sommerprojekten, die 2005 die Baustelle namens Hafencity zierten.

Eröffnung: Do, 19.1., 19 Uhr, Aplanat Galerie für Fotografie, Lippmannstr. 69–71; Di–Fr 15.30–19.30, Sa 13–17 Uhr; bis 8.3.

Jörn Zehe – 3 Gitternetzprojektionen: Muster an die Wände zu werfen ist für ihn kein Problem: Schließlich hat er die einprogrammiert bekommen, der souverän durch Licht oder Dunkel steuernde Roboter namens Röhrenbeamer, der sich bereits zum zweiten Mal an eine Interaktion mit realen Räumen wagt. Welche Facetten seines „Verhaltens“ allerdings programmiert sind und welche nicht; wo die Grenzen zwischen Programm und Reaktion verlaufen, weiß man bei ihm genauso wenig wie beim Menschen, dessen (genetisches) Programm vielleicht bei weitem nicht so flexibel ist wie das des durchschnittlichen Computers...

Eröffnung: Fr, 20.1, 19 Uhr, Einstellungsraum für Kunst im Straßenverkehr, Wandsbeker Chaussee 11; Do+Fr 17–20 Uhr

Failure to do so is an offence: Neun britische KünstlerInnen hat das Team der Galerie der HfbK zu einer Ausstellung geladen, die sich – in Performance, Skulptur und Video – mit Macht- und Marktstrukturen befasst und dabei nie vergisst, auch ins Reich der Ironie zu reisen: Zivilen Ungehorsam – praktiziert im white cube – performt Richard Dedomenici; das Geröll des Alltags durchkämmt Alex Heim, der mit einer Autoglasscheiben-Sammlung aufwartet. William Hunt wiederum lässt es sich nicht nehmen, den Macho-Kult der Performer-Kultur zum Absurden zu treiben, indem er, hoch über dem Publikum hängend, allerlei wundersame Liedlein zur Gitarre rezitiert.

Eröffnung: Mo, 23.1., 19 Uhr, Galerie der HfbK, Lerchenfeld 2, Di–Do 14–18 Uhr; bis 2.2.

Die Farbe Rot: In memoriam – zum 20. Todestag des Joseph Beuys hat sich die Hamburger Künstlerin Judith Hamann, zuletzt unter anderem in Erscheinung getreten durch eine Fotoausstellung zum umstrittenen Museum Tamm – aufgemacht, Facetten jenes Leuchtens nachzugehen, das Menschen aller Zeiten aufs Intensivste mystifiziert haben.

Mo, 23.1., 20 Uhr, Gr. Bergstr. 158 PS