WEITERE FILME IN HANNOVER

D

Don‘t Come Knocking Deutschland/Frankreich 2005, R: Wim Wenders, D: Sam Shepard, Jessica Lange

“Ein alternder Westerndarsteller ist seines Daseins überdrüssig und flieht vom Set zurück zu seiner Mutter, die er 30 Jahre lang nicht mehr gesehen hat. Als er erfährt, dass er Vater eines erwachsenen Sohnes ist, setzt er alles daran, um Kontakt zu seiner „Familie“ aufzunehmen, kann sein Fremdsein aber nur schwer überwinden. Ein in farbenprächtigen Scope-Bildern fotografierter Film über einen in die Jahre gekommenen Mann, der über sein vergeudetes Dasein nachsinnt, ohne daraus einen Ausweg zu finden. Dank seiner Kinder deutet sich am Ende jedoch die Möglichkeit einer Aussöhnung an.“ (filmdienst) Apollo

Die große Stille Deutschland 2005, R: Philip Gröning

„Ein Ort jenseits der Zeit: die ,Grande Chartreuse‘, das Ursprungskloster der Kartäusermönche, in einem abgelegenen Tal nahe Grenoble. Die Mönche, die hier leben, verbringen ihre Tage in tiefstem Schweigen, das nur für spezielle Momente gebrochen wird. Diesem radikalen Lebensentwurf versucht die filmische Form gerecht zu werden. Mit ähnlicher Kargheit und Strenge lässt sich der experimentelle Dokumentarfilm auf das Leben der Mönche ein. Drei herausfordernde Filmstunden, die mehr mit geistlichen Exerzitien als klassischer Kinounterhaltung zu tun haben.“ (Rheinischer Merkur) Apollo

E

Ein ganz gewöhnlicher Jude Deutschland 2005, R:Oliver Hirschbiegel , D: Samuel Finzi, Ben Becker

„Für den Journalisten Emanuel Goldfarb wird die Anfrage, vor einer Schulklasse über sein Leben als Jude in Deutschland zu sprechen, zum Anlass einer intensiven persönlichen und gesellschaftlichen Seelenforschung. Das reduzierte Ein-Personen-Stück mit Ben Becker fesselt die Aufmerksamkeit des Zuschauers durch die Brisanz des Gegenstandes wie durch das subtile Zusammenspiel von Text, Raum und Geste.“ (tip) Kino am Raschplatz

K

Karbid & Sauerampfer DDR 1963, R: Frank Beyer, D: Erwin Geschonneck, Marita Böhme

„Ein Dresdner Arbeiter gerät nach dem Zweiten Weltkrieg bei dem Bemühen, das für die Wiedereröffnung einer Zigarettenfabrik dringend benötigte Karbid zu organisieren, in eine abenteuerliche Odyssee. Erster Versuch der DEFA, Lebensumstände und Alltagsschwierigkeiten unmittelbar nach Kriegsende aus heiterer Perspektive darzustellen. Das Ergebnis ist eine der besten deutschen Filmkomödien, die, auf einem mit Pointen gespickten Drehbuch beruhend, mit einem souverän-überzeugenden Hauptdarsteller aufwarten kann.“ (Lexikon des internationalen Films) Apollo

L

Long Night‘s Journey Into Day USA 2000, R: Frances Reid, Deborah Hoffmann / Originalfassung mit Untertiteln

Seit 1995 untersucht die „Truth and Reconciliation Commission“ in Südafrika Fälle rassistischer Gewalttaten - ein Projekt nationaler Aussöhnung auf dem Weg des öffentlichen Geständnisses. Der Dokumentarfilm Hoffmanns und Reids verwandelt, anhand von sechs exemplarischen Fällen, den Gerichtssaal in einen enorm affektiv aufgeladenen Raum: Gesichter der Trauer und Reue, und die Hoffnung auf Erlösung durch Offenbarung. (stadtkinowien) Kino am Raschplatz

M

Mongolian Ping Pong China 2005, R: Ning Hao, D: Huricha Bilike, Dawa / Originalfassung mit Untertiteln

„Der Fund eines Tischtennisballs weckt die Fantasie dreier Kinder, die mit ihren Eltern in der Weite der mongolischen Steppe leben. Auf der Suche nach der Bedeutung des Balls ergeben sich amüsante Missverständnisse, bis eines der Kinder schließlich dessen profane Funktion entdeckt. Mit Sinn für kleine komische Momente verfolgt der Film das ruhige Leben der Protagonisten, lässt Tradition und moderne Zivilisation beiläufig aufeinander prallen, wirkt stellenweise etwas forciert in seinem Bemühen, dem einfachen Alltag poetisch-märchenhafte Züge zu verleihen. (filmdienst)Kino am Raschplatz

N

NVA Deutschland 2005, R: Leander Haußmann, D: Oliver Bröcker, Detlev Buck

“Auch Henrik Heidler muss seinen Wehrdienst bei der NVA ableisten und will nur eins: Die nächsten eineinhalb Jahre Zeit unbeschadet überstehen. Bald lernt er Krüger kennen, der nicht willens ist, sich unterzuordnen und keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht. Beide entdecken bald, dass keine ihrer Überlebensstrategien aufgeht. Mal bitter-böse, mal heiter-melancholisch, mal satirisch gerät Leander Haußmanns „In Memoriam“ auf ein Stück deutsche Vergangenheit, die Nationale Volksarmee. Kommandeur Buck zu folgen ist ein Vergnügen.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) Apollo

P

Paradies Now Deutschland/Niederlande 2005, R: Hany Abu-Assad, D: Kais Nashef, Ali Suliman

“Drama über zwei palästinensische Männer, die dazu bestimmt werden, sich als Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft zu sprengen. Nachdem er zuletzt mit dem romantischen Drama „Rana‘s Wedding“ bereits einen Blick auf den alltäglichen Wahnsinn im heutigen Jerusalem warf, führt Regisseur Hany Abu-Assad mit seinem vierten und bei der Berlinale 2005 mit dem Publikumspreis ausgezeichneten Film abermals die tragisch-abstrusen Folgen des Nahostkonflikts vor Augen.“ (Blickpunkt:Film) Apollo

Profils Paysans : Le Quotidien - Ländliche Ansichten: Der Alltag Frankreich 2004, R: Raymond Depardon / Originalfassung mit Untertiteln

„Die französischen Bauern, von denen Raymond Depardon berichtet, haben sich lange genug mit der Agrarbürokratie herumgeschlagen. Sie sind pensionsreif, verkaufen zähneknirschend ihr Anwesen, einer ist sogar richtig erleichtert, weil ihn der Wetterbericht nun nicht mehr interessieren muß. Eine ganze Generation tritt hier ab, die sich immer dezidiert als autochthon verstanden hat, als Vertreter eines regionalen Selbstbewußtseins, das die Bauern schon in der Provinzhauptstadt deutlich zur Schau gestellt haben. Es entsteht kein totales Bild, es gibt nur Momente einer Passage. (Frankfurter Allegemeine) Kino am Raschplatz

R

The Return - Die Rückkehr Russland 2003, R: Andrej Swjaginzew, D: Wladimir Garin, Iwan Dobronrawow“Preisgekröntes Drama, das auf den ersten Blick eine Familiengeschichte erzählt: Als ein Vater nach zwölfjähriger Abwesenheit zurückkehrt, verharren seine beiden Söhne ihm gegenüber in Erwartung und Demut, aber auch in Ablehnung und Hass. Der Tod des strengen Mannes erweist sich weniger als Moment der Befreiung denn als Start in eine ungewisse Zukunft. Das klar strukturierte, in atmosphärischen Landschaften angesiedelte Kammerspiel kann auch als Parabel gelesen werden, deren Bezüge zur russischen Historie des 20. Jahrhunderts auf der Hand liegen.“ (filmdienst) Kino im Künstlerhaus

S

Der Schatz der weißen Falken Deutschland 2005, R: Christian Zübert, D: David Bode, Victoria Scherer“Weitgehend gelungener Kinderfilm, der die frühen 80er Jahre wieder aufleben lässt. Drei Jungen rivalisieren mit einer von einem Mädchen angeführten Kinderbande und erleben spannende Abenteuer auf den Spuren eines Jahre zuvor verschollenen Jungen.“ (tip) Apollo

Simon Niederlande 2004, R: Eddy Terstall / Originalfassung mit Untertiteln„Im Mittelpunkt steht der unbekümmerte Macho und Dealer Simon mit seiner Freundesclique. Als bei ihm Krebs diagnostiziert wird, erweist sich gerade der schüchterne Homosexuelle Camiel, ein Zahnarzt, als besonderer Freund. Der Film erzählt eine Geschichte von Tod und Abschied als streckenweise umwerfend heitere Liebeserklärung an das Leben. Oscar-nominiert.“ (metropolis-hamburg) Kino im Künstlerhaus

T

Tuurain Tuvurguun - In einem Land in Aufbruch und Bewegung Deutschland 2005, R: Tobias Wulff / Originalfassung mit UntertitelnKonzertfilm über das größte internationale Musikfestival Zentralasiens „Roaring Hooves“ in der Mongolei. Kino im Künstlerhaus

Y

Yes Großbritannien/USA 2004, R: Sally Potter, D: Simon Abkarian, Joan Allen„Die Ehe mit einem Politiker ist für ‚Sie‘, eine namenlos bleibende Frau, längst nur noch Fassade. Während eines Banketts nimmt ein Fremder ihre emotionale Leere wahr; dieser war einst im Libanon ein angesehener Arzt und arbeitet jetzt in London als Koch. Beide kommen sich näher und beginnen eine Beziehung. Ein liebevolles Beziehungsdrama vor dem Hintergrund sozialer und politischer Krisen.“ (Rheinischer Merkur) Kino am Raschplatz