Forensik ganz neu

Klinikum Bremen-Ost eröffnete Neubau für psychisch kranke Häftlinge. Frauen können in Bremen bleiben

Bremen taz ■ Nach 20 Monaten Bauzeit ist gestern der Erweiterungsbau der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost offiziell eingeweiht worden. „Wir haben den Ausbau sehr sorgfältig geplant“, betonte Gesundheitssenatorin Karin Röpke. „Die Gliederung der Klinik richtet sich jetzt nicht nur nach den erforderlichen Sicherheitsbedingungen, sondern auch nach den Störungsbildern der Patientinnen und Patienten und schafft die Grundlage für den optimalen Einsatz der unterschiedlichen Therapieformen.“

Die Erweiterung hat 14 Millionen Euro gekostet. Sie war notwendig geworden, weil die Zahl der forensischen Patienten in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen war – sowohl in Bremen wie auch bundesweit.

Das neue Gebäude entspricht nun den neuesten Standards, es verfügt beispielsweise über ein bundesweit noch einmaliges Fenster- und Lüftungssystem, das Gitter und zusätzliches Panzerglas überflüssig macht.

Neu ist auch, dass die im Maßregelvollzug untergebrachten Bremer Frauen im eigenen Bundesland behandelt werden können. Bisher wurden sie im Rahmen einer Klinikkooperation ins Landeskrankenhaus Moringen in Südniedersachsen gebracht. Damit wird es leichter, Angehörige einzubeziehen und Entlassungen vorzubereiten.

Bundesweit sind heute etwa 10.000 Menschen im Maßregelvollzug untergebracht. Es handelt sich dabei um psychisch kranke oder suchtkranke StraftäterInnen. Außerdem werden in der Forensik Patienten stationär behandelt, die noch nicht verurteilt sind, bei denen ein Richter aber eine Unterbringung in der Forensik angeordnet hat.