UNTERM STRICH

Am Samstagabend wurden in Berlin die Preisträger des diesjährigen transmediale und Vilém Flusser Theory Award bekannt gegeben. Gefragt waren künstlerische Positionen, die in Formensprache, Herangehensweise und Praxis unser Verhältnis zur technologisch geprägten Gesellschaft hinterfragen und bereichern. Aus mehr als 1.500 Einreichungen entschied sich die Jury für die in Berlin lebende kanadische Künstlerin Michelle Teran und ihr Werk „Buscando al Sr. Goodman“, in dem sie Synergien zwischen sozialen Onlineplattformen und physischen Stadträumen am Beispiel der spanischen Stadt Murcia untersucht. Eine Auszeichnung erhielten die beiden US-Amerikaner Aaron Koblin und Daniel Massy für „Bicycle Built for 2000“, die rund 2.000 Stimmaufnahmen für ein Remixprojekt sammelten. Der in Berlin forschende US-Amerikaner Warren Neidich wurde für sein Projekt „Neuropower“ geehrt, in dem der gelernte Biologe nach Strategien sucht, auf den Rekonstruktionsprozess des Zentralnervensystems einzuwirken.

„Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, dann kommen die Toten auf die Erde zurück.“ Da passt es gut, dass taz-Autor und -Kolumnist Georg Seeßlen ein weiteres Filmbuch veröffentlicht hat. Anlässlich von George A. Romeros 70. Geburtstag analysiert der 62-jährige Filmkritiker Seeßlen das Werk des großen US-Horrorfilmregisseurs, der stets abseits von Hollywood gearbeitet hat. Romeros Zombieklassiker „Night of the Living Dead“ (1968), aus dem das Zitat mit den Untoten stammt, ist für die Fortentwicklung des Horrorfilms stilbildend gewesen. Georg Seeßlen, „George A. Romero und seine Filme“, Bellheim, Edition Phantasia, 2010, 367 Seiten. Nicht unter der Bettdecke lesen.