Dorint übernimmt Parkhotel

LUXUS Die Kölner Hotel-Kette „Dorint“ übernimmt ab Sommer das Parkhotel. Die Arbeitsbedingungen könnten dadurch besser werden

„Kein Finanzinvestor, sondern ein Betrieb, der sein Handwerk versteht.“

Stefan Münkel, Gewerkschaft NGG

Das Parkhotel wird ab dem ersten Juli von der „Neuen Dorint GmbH“ betrieben. Das bestätigte Dirk Iserlohe, Geschäftsführer der Ebertz&Partner-Unternehmensgruppe, die die Mehrheit an der Immobilien im Bürgerpark hält. Weitere 25 Prozent des Eigentümerfonds gehören der Sparkasse Bremen.

„Es ist ein Pachtvertrag über 15 Jahre abgeschlossen worden“, sagte Iserlohe am Mittwoch zur taz. Die „Gemeinschaft aus Betreibergesellschaft und der Eigentümerin“ werde einen „siebenstelligen Betrag“ in das Haus investieren.

Die Kölner Hotel-Kette Dorint ist eine hundertprozentige Tochterfirma von Ebertz&Partner und betreibt 42 Hotels und Resorts in Deutschland und Europa – hauptsächlich Vier-Sterne-Hotels.

Aus Mitarbeiter-Kreisen des Parkhotels hieß es, Dorint wolle nach der Übernahme nicht mehr am Fünf-Sterne-Status des Bremer Nobelhotels festhalten. Dem widersprach Iserlohe gegenüber der taz: „Es bleibt ein Fünf-Sterne-Business, Dorint ist durchaus in der Lage, solche Standorte zu bespielen.“ Manche Hotelbetreiber bevorzugen den Vier-Sterne-Status, um Geschäftsreisende zu bedienen, denen manchmal verboten ist, eine höhere Hotelklasse zu buchen. Bislang war dies aber eher nicht die Zielgruppe des Parkhotels.

Auch Stefan Münkel, Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Bremen, hält die Abkehr vom Fünf-Sterne-Status für unwahrscheinlich. Zumindest Personal würde dies nicht sparen: „Die Betten müssen immer gemacht werden“, so Münkel. Die NGG begrüßt die neue Betreiberin: „Es ist kein Finanzinvestor, sondern ein in der Branche verankerter Betrieb, der sein Handwerk versteht.“ Die Gewerkschaft erwarte, dass alle Beschäftigten und Auszubildenden übernommen werden – „alle bis auf die Geschäftsleitung“, so Münkel. Unter dem bisherigen Parkhotel-Geschäftsführer Wilhelm Wehrmann seien seien etwa Überstunden nicht bezahlt worden, sondern mussten erst vor Gericht geltend gemacht werden (taz berichtete). „Das ist keine seriöse Geschäftsführungen gegenüber den Beschäftigten“, so Münkel.

Laut Guido Zeitler, NGG-Referatsleiter für das Gastgewerbe auf Bundesebene, sind bei der Neuen Dorint GmbH ein paar Rahmenbedingungen besser, als in anderen Hotel-Gesellschaften. Sie zahlt nach Tarif und „hat eine inszwischen sehr lange Erfahrung mit Betriebsräten“, so Zeitler. Allerdings löse ein Betreiberwechsel die Probleme noch nicht: „Die Beschäftigten können sich eigentlich nur schützen, indem sie einen Betriebsrat gründen“.

Im Januar hatte die bisherige Betreibergesellschaft des Parkhotel Insolvenz angemeldet. Sie bewirtschaftete auch das Restaurant „Meierei“, das Landhaus „Höpken‘s Ruh“ und einen Catering-Service. Die Zukunft dieser Betriebe ist weiter unklar.