Entlastung für Studi-Börsen

GEBÜHREN Wer in Niedersachsen zu lange studiert, muss künftig erst später zahlen – und weniger

Mit Abschaffung der Studiengebühren im kommenden Jahr sollen auch die niedersächsischen Langzeitstudenten entlastet werden. Wer die Regelstudienzeit überschreite, müsse künftig nicht mehr nach vier, sondern erst nach sechs Semestern Langzeitstudiengebühren zahlen, sagte Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) am Dienstag in Hannover. Zudem seien nur noch 500 statt bis zu 800 Euro pro Semester fällig. Ausnahmeregelungen soll es demnach für Studierende geben, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder sich in Hochschulgremien engagieren. Sie werden erst später oder gar nicht zur Kasse gebeten.

Wann genau die Studienbeiträge schon zum Sommersemester entfallen, entscheidet die Landesregierung bei den Haushaltsberatungen im Juli. Neben Niedersachsen kassiert derzeit nur noch das Land Bayern die Campus-Maut. Dort wurde die Abschaffung zum kommenden Wintersemester beschlossen.

Die niedersächsische Landesregierung kostet der Wegfall der Beiträge von 500 Euro pro Semester mindestens 120 Millionen Euro pro Jahr: Die Hochschulen bekommen die Gelder in voller Höhe aus Haushaltsmitteln erstattet. „Sie dürfen nur für die Lehre und bessere Studienbedingungen genutzt werden“, sagte die Ministerin. In einer Zielvereinbarung will das Land den Hochschulen finanzielle Planungssicherheit geben: Bis 2018 sollen sie von Einsparmaßnahmen unberührt bleiben.

„Ich möchte, dass die klugen Köpfe an die Hochschulen kommen, unabhängig welchen Hintergrund sie haben“, so Heinen-Kljajic weiter. Drei Millionen Euro fließen in ein Förderprogramm, das junge Leute locken soll, deren Eltern selbst nicht studiert haben.  (dpa)