Hemingway-Minze hochgelobt

Förderpreis geht an eine schwäbische Öko-Gärtnerei, die alte Kräuter züchtet

BERLIN taz ■ Haben Sie wie Ernest Hemingway eine leidenschaftliche Beziehung zu alkoholischen Genüssen? Wie der Nobelpreisträger für Literatur lieben Sie Mojito, den Drink aus Rum, Limettensaft, Zuckersirup und Eis? Immer mit Minze im Glas? Hemingway soll diesen Mix erfunden haben. Deshalb ist nach ihm eine Minzeart benannt. Gestern wurde diese „Original-Hemingway-Minze“ prämiert. Besser gesagt: Dieter Gaissmayer, der die Pflanze aus Kuba ins bayerische Schwabenland geholt hat. Er bekam auf der Grünen Woche den „Förderpreis Ökologischer Landbau 2006“.

Gaissmayer kultiviert mit 20 Mitarbeitern alte Pflanzen – nach biologischen Kriterien. Knapp 40 Ökogärtnereien gibt es in Deutschland. Die Arbeit ist aufwändig. Gaissmayer hält zum Beispiel indische Enten, die Schnecken fressen, und jätet Unkraut. Das sei „Pionierarbeit“ befand die Jury, die zudem zwei Ökohöfe kürte. Die Preisträger teilen sich 25.000 Euro. Die Auszeichnung hatte die grüne Exministerin Renate Künast initiiert. Ob CSU-Nachfolger Horst Seehofer sie wieder abschafft, blieb gestern unklar. HG