Ein Mann für große Fußstapfen

WERDER BREMEN Robin Dutt soll neuer Trainer in Bremen werden. Der DFB muss noch zustimmen

Gestern dürfte Werder Bremens Mediendirektor Tino Polster Spaß an seiner Arbeit gehabt haben. Kurz hintereinander verkündete er zwei frohe Botschaften: Mit Robin Dutt gibt es einen Wunschkandidaten für den Trainerjob, der gern nach Bremen kommen würde, und der bisherige Leih-Stürmer Nils Petersen hat einen Vierjahresvertrag unterschrieben. Während sich Letzteres abgezeichnet hatte, kommt die Sache mit Dutt für viele überraschend.

Sein Name stand auf keiner der Listen, die seit der Trennung von Thomas Schaaf kursierten. Jetzt, wo die Katze aus dem Sack ist, fragt man sich: Warum eigentlich nicht? „Er kennt sich bestens im Nachwuchsbereich aus, kann auf gute Talentförderung verweisen und hat in der Bundesliga bereits nachgewiesen, dass er eine solche Aufgabe erfolgreich meistern kann“, beschrieb ihn gestern Werder-Sportchef Thomas Eichin.

Außerdem hat der gebürtige Kölner schon bewiesen, dass er mit Erfolg in die Fußstapfen einer Trainerlegende treten kann: Beim SC Freiburg beerbte Dutt einst Volker Finke und führte den Verein zurück in die erste Liga. Seitdem genießt er den Ruf eines modernen Fußballlehrers, der offensives Spiel bevorzugt. Dass er anschließend in Leverkusen Probleme mit Stars wie Michael Ballack bekam, ist in Bremen kein Nachteil: Werder kann sich auf absehbare Zeit keine teuren Stars leisten.

Bevor endgültig Vollzug gemeldet werden kann, muss der Deutsche Fußball Bund (DFB), für den er seit August als Sportdirektor arbeitet, Dutt aus seinem bis 2016 laufenden Vertag entlassen. Die Entscheidung soll kommende Woche fallen. Stimmt der DFB zu, wofür vieles spricht, hätte Eichin mit der Trennung von Schaaf sowie den Verpflichtungen von Dutt und Petersen innerhalb kurzer Zeit drei schwierige Personalfragen gelöst – unaufgeregt und konsequent.  RLO