Bestandsaufnahme

Auch die Gemeinde Ahlen wirbt jetzt mit Kunst. Das Kunstmuseum zeigt seine erste Dauerausstellung

Haste was, dann biste was. Der alte Sparkassen-Werbeslogan aus den 1960ern bewegt heute noch die Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, er hebt ihren kulturellen Status. Hagen hat Emil Schumacher, Düsseldorf entdeckt gerade Josef Beuys wieder. Auch die münsterländische Gemeinde Aalen will nun diesen Weg gehen. Das privat gestiftete Kunstmuseum der Stadt hat aus seinem bestehenden Fundus die erste Dauerausstellung aus der Taufe gehoben und gestern eröffnet.

Die Ausstellung „Das was man hat“ widmet sich in Westfalen geborenen oder dort zeitweise tätigen Künstlern. Rund einhundert Werke von 19 Künstlern der deutsche Moderne und des Expressionismus sind zusammengekommen, darunter auch diejenigen, die sich Anfang des vorigen Jahrhunderts in Stuttgart um Adolf Hölzel scharten. Auch wenn der als „eine der Ikone der deutschen Moderne“ galt, der Künstlerkreis um ihn, die so genannten „westfälischen Expressionisten“, gerieten in Vergessenheit. Dennoch hätten sie „ohne Zweifel auch einen wertvollen Beitrag zur Kunstgeschichte geleistet“, sagt der Museumssprecher. Deshalb werde der Blick der Besucher im Kreis Warendorf auf die Übergänge und Weiterentwicklungen gelenkt, die auch von den bekannteren Künstlern der „Brücke“ und des „Blauen Reiters“ ausgingen. Ergänzt wird die Ausstellung um einen „Ausflug in die 2. Generation der rheinische Expressionisten mit Werken von Egon Wilden.

Das Kunst-Museum Ahlen besteht erst seit Oktober 1993. Der Unternehmer Theodor F. Leifeld stellte seine denkmalgeschützte Villa aus der Gründerzeit zur Verfügung und gründete für den Betrieb eine eigene Stiftung. Drei Jahre später wurde das Gebäude um einer modernen Stahl-Glas-Konstruktion erweitert, mit den unvermeidlichen Zutaten: ein Museums-Shop und das Kultur-Café. Im Wechsel wurden dann Werke der Klassischen Moderne und der jüngeren, zeitgenössischen Kunst präsentiert. Um die eigene Sammlung besser in den Vordergrund stellen zu können, wurde nun die erste Dauerausstellung konzipiert. PEL